Rezension

Weiße Hand wie Schnee

Weiße Hand wie Schnee - Alexandra Huß

Weiße Hand wie Schnee
von Alexandra Huß

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt/Klappentext: Fatale Begegnungen. Dort, wo die schottischen Wälder am dunkelsten und die verfallenen Burgen fast vergessen sind, stoßen sie aufeinander: Eine Gruppe von fünf Geschwistern, die fatalerweise glauben, hier ein sicheres Versteck gefunden zu haben; zwei Psychiater, die sich auf der Suche nach einem überfälligen Patienten schon am Ziel glauben; und ein Serienkiller, der an die falsche Adresse gerät.

Das erste, was mir zu diesem Buch in den Sinn kommt, ist “brutal und verstörend”. Das ist aber absolut nicht negativ gemeint, sondern spiegelt einfach die dunkle Stimmung wider, die das Buch mir während des Lesens gebracht hatte. Das Buch beinhaltet mehrere Erzählstränge, die immer mehr zueinander führen und am Ende ein Ganzes bilden. Eine Gruppe von fünf Geschwistern, ein Mädchen und vier Jungs, leben in einem Wald in einer alten Burg. Sie werden regelmäßig von dem Nachbarn Herrn Fitch mit Lebensmitteln versorgt. Doch warum leben sie alleine im Wald? Die Gründe erfährt der Leser erst nach und nach - und sie sind wirklich grausam. Aber sicher sind sie dort nicht, denn sie werden verfolgt. Die Umgebungen sowie die ganze Situation der Geschwister sind sehr dunkel und bedrückend beschrieben, regelrecht schaurig. Dann kommt noch der Psychiater Mac Dollyn ins Spiel. Er hat einen Fehler gemacht, indem er den Insassen Aberforth Art unbeaufsichtigten Freigang gewährte. Als dieser nicht zurück kommt, macht er sich mit seiner Kollegin Hannah auf die Suche. Die Spur führt sie in den dunklen Wald.

Der Schreibstil ist angenehm leicht und gut verständlich, dabei auch sehr bildhaft, so dass ich viele Szenen sehr gut vor Augen hatte. Das Buch ist in einer deutlichen, teilweise vulgären Sprache geschrieben. Einige Szenen sind wirklich sehr hart und absolut nichts für Zartbesaitete. Ich hatte das Gefühl, als wenn die ganze Geschichte im Dunkeln spielte, solch eine düstere Stimmung kam bei mir auf. Zu Beginn des Buches hatte ich leichte Schwierigkeiten, da die Ich-Perspektive für mehrere Charakter benutzt wurde, die Kapitel jedoch nicht deutlich gekennzeichnet waren, von wem ich denn gerade lese. Das hat sich aber ganz schnell gelegt und ich war in der spannenden Geschichte gefangen. Als mir das ganze Ausmaß der Geschichte bekannt war, war ich echt schockiert. Leider ist das nicht nur Fiktion, sondern es kommt im realen Leben vor. Das Ende war überraschend für mich, denn ich wusste nicht, wer der Verfolger ist. Ich wurde sehr gut unterhalten. Ich glaube, das Buch könnte prima als Horrorschocker verfilmt werden! Ich vergebe vier Sterne.