Rezension

Weitestgehend gelungene Geschichte

It was always you - Nikola Hotel

It was always you
von Nikola Hotel

Das blaue Cover mit dem goldenen Handlettering gefällt mir richtig gut, vor allem weil der zweite Teil im selben Stil nur in rot gehalten sein wird. Auch toll finde ich, dass es im Buch immer mal wieder Seiten mit Handlettering gibt, die die Protagonistin auch in ihr Notizbuch „Hedwig“ malt und man ihr so noch etwas näher ist. Wobei schade ist, dass alles in schwarz-weiß gehalten ist und man die Farben, die Ivy benutzt selber dazu denken muss.

Die Geschichte handelt von Ivy, die nach vier Jahren erstmals wieder nach Hause fährt. Nachdem damals ihre Mutter gestorben war, hat ihr Stiefvater sie kurze Zeit später in ein Internat nach New York geschickt. Inzwischen geht sie dort aufs College und weiß nicht so recht was sie von ihrer Rückkehr auf die kleine Insel an der Küste von New Hampshire halten soll. Was ist so wichtig, dass ihr Stiefvater sie zurückholt? Mit ihren Stiefbrüdern ist es wie damals, Asher ist noch immer unausstehlich und kompliziert. Die letzten Jahre machen das Zusammentreffen der gesamten Familie auch nicht einfacher.

Zu Beginn habe ich eine ganze Zeit gebraucht, um in die Geschichte zu finden. Woran genau das lag kann ich gar nicht recht benennen. Es hat mich auf jeden Fall sehr gestört, dass es als Leseprobe Kapitel 16 gab. Wieso? Ich fand Kapitel 1 viel besser als Einstieg, man hätte direkt Asher und Ivy kennengelernt und nicht Ivy wie sie ein Geschenk für Sam basteltet. Deswegen wusste ich vorher auch nicht so recht was mich erwartet und das hat mich auch gestört. Zum Glück ist der Schreibstil der Autorin locker und leicht verständlich und hat mich in die Geschichte gezogen, die ich innerhalb weniger Stunden durchgelesen hatte.

Ivy war mir von Anfang an sympathisch und sie tat mir die meiste Zeit einfach sehr leid, weil sie unheimlich viel durchmachen musste und seit dem Tod der Mutter und dem Besuch des Internats war sie praktisch alleine gewesen. Asher hingegen hat sich zu Beginn wie ein Arschloch verhalten, was ihn recht unsympathisch machte, aber zum Glück konnte er auch anders und sein Bruder Noah war echt lustig und ich mochte ihn wirklich gerne, weswegen ich mich schon auf seine Geschichte freue. Super nett war vom ersten Augenblick an Sam und seine Freundin, von denen zu lesen hat echt immer Spaß gemacht! Beim Stiefvater hingegen habe ich sehr gespaltene Gefühle. Auf der einen Seite sorgt er sich um Ivy genauso wie um seine eigenen Kinder, aber auf der anderen Seite zeigt er dies auf eine so seltsame Art und Weise bzw. redet auch einfach nicht mit Ivy, dass man sich schon wundern kann, was nun wirklich seine Absichten sind. Sein Verhalten zum Schluss konnte ich dann absolut nicht mehr nachvollziehen, weswegen ich mit den gespaltenen Gefühlen zum Ende des Buches hin zurückbleibe.   

Das Ende. Das ist mir echt eine Spur zu dramatisch geraten und auf jeden Fall der Hauptgrund, wieso die Geschichte von mir nicht die volle Sterneanzahl bekommt. Mir ging das zum Schluss auch viel zu schnell, plötzlich war es alles super dramatisch, alles wiederholte sich, brach auseinander und dann in einem halben Kapitel war alles wieder gut und die Geschichte endet. Kein richtiger Cliffhanger, weil es im zweiten Band ja um den anderen Blakely-Bruder, aber auch für mich irgendwie kein zufriedenstellendes Ende. Neben den extrem schnellen Wendungen zum Schluss stören mich auch noch einige Fragen, die für mich nicht ausreichend beantwortet werden. Klar, die Autorin muss sich noch etwas für Band zwei aufheben, aber mich stört es trotzdem. Grundsätzlich hat mir die Geschichte wirklich gut gefallen, doch leider hat das Ende mein Gesamtbild etwas zerstört. Auf den zweiten Band freue ich mich trotzdem, einfach weil ich Noah so sehr mochte.