Rezension

Welche Geheimnisse haben die Unsterblichen auf ihrem Planeten zurückgelassen?

Undying - Das Vermächtnis - Meagan Spooner, Amie Kaufman

Undying - Das Vermächtnis
von Meagan Spooner Amie Kaufman

Amelia und Jules könnten nicht unterschiedlicher sein: Sie ist eine Highschool-Abbrecherin, die als Plünderin im halb zerstörten Chicago nach Dingen sucht, die sie zu Geld machen kann. Er ist wohlbehütet in Oxford aufgewachsen und ein wissenschaftliches Genie, das in die Fußstapfen seines Vaters treten will. Auf dem fremden Planeten Gaia treffen sie zufällig aufeinander und gehen eine Kooperation ein, um ihr Ziel zu erreichen. Amelia muss auch hier irgendetwas Wertvolles finden, während Jules ein uraltes Rätsel lösen will. Doch bald kommt alles anders als gedacht.

Die beiden Protagonisten trifft man zum ersten Mal kurze Zeit, nachdem diese auf dem fremden Planeten Gaia gelandet sind. Hier hat einmal eine Spezies gelebt, die sogenannten Unsterblichen, die mysteriöse Tempel und unglaubliche Technologie hinterlassen haben. Nach einem Zwischenfall ist das Geheimnis, wie man durch ein Portal im Nu zum Planeten gelangt, gelüftet. Deshalb rücken nun die ersten Plünderer an, während Wissenschaftler erst einmal mehr über die Hintergründe erfahren wollen und Bedenken haben, wie sicher der Planet ist.

Amelia, genannt Mia, gehört zu der Fraktion der Plünderer. Sie wurde allein abgesetzt und hat nur ein Ziel: Sie muss etwas finden, mit dem sie sich nicht nur den Rückflug, sondern auch die Freiheit ihrer Schwester erkaufen kann. Jules hingegen ist Wissenschaftler durch und durch. Er wird von der Motivation angetrieben, mehr über die Geheimnisse der Unsterblichen zu erfahren, und das nicht nur um des Wissens willen. Die beiden treffen in einer brenzligen Situation gleich zu Beginn aufeinander, in der ihnen wenig anderes überbleibt, als einander zu vertrauen. Zu zweit machen sie sich auf den Weg in die Richtung, von der Jules felsenfest behauptet, sie sei die richtige. Doch wirklich offen sind sie zueinander vorerst nicht, insbesondere Jules verheimlicht etwas Entscheidendes.

Das Buch startet schwungvoll und schon bald haben die beiden ihr erstes Ziel erreicht. Um weiter voranzukommen gilt es dann, Rätsel zu lösen. Hier wird immer grob beschrieben, um welche Art von Rätseln es sich handelt. Schnell wird klar, dass diese Rätsel ziemlich kompliziert sind – Jules kann sie mit seiner Genialität lösen, während Mia sich um die praktischen Fragen des Überlebens kümmert. Doch ein Miträtseln ist nicht mal im Ansatz möglich, weshalb mich die Rätsel-Episoden trotz eines hohen Tempos nicht fesseln konnten.

Mia und Jules müssen viel Zeit miteinander verbringen, in denen sie dem jeweils anderen von ihrem bisherigen Leben erzählen und hier stückweise mehr von sich preisgeben. Erwartungsgemäß kommen sich die beiden dabei näher. Für Romantik ist bei diesem Wettlauf gegen die Zeit allerdings nicht viel Platz und für mich wurde nicht ganz klar, was die beiden aneinander finden abgesehen davon, dass sie ganz allein sind und bald sterben könnten. Der Funke wollte nicht so recht überspringen.

Für Spannung sorgt die Tatsache, dass den beiden gefährliche Menschen auf den Fersen sind. Werden sie schnell genug sein? Und was wollen diese überhaupt? Die Handlung bietet einige dramatische Szenen und sorgt immer wieder für überraschende Erkenntnisse. Es ist nie ganz klar, in welche Richtung sich die Geschichte überhaupt entwickeln wird. Die allergrößte Überraschung haben sich die Autorinnen bis zum Schluss aufbewahrt, der alles in neuem Licht erscheinen lässt und neugierig auf den zweiten Teil dieser Dilogie macht.

In „Undying. Das Vermächtnis“ macht sich das ungleiche Duo Amelia und Jules auf den Weg, die Geheimnisse eines fremden Planeten und der Spezies, die dort gelebt hat, zu ergründen. Zahlreiche Fallen und Rätsel erwarten sie, während das ganze bald zu einem Wettlauf gegen die Zeit wird. Doch mich konnte die Story trotz hohem Tempo nicht so recht packen und auch die Liebesgeschichte bleibt ausbaufähig. So bleibt dieses Abenteuer auf einem fremden Planeten für mich nur guter Durchschnitt.