Rezension

Well done!

Brain Dead Blues - Matt Hayward

Brain Dead Blues
von Matt Hayward

Bewertet mit 4 Sternen

Es erstaunt mich immer wieder, wie viele gute Autoren es im englischsprachigen Raum zu entdecken gibt, von denen Deutschland anscheinend noch nie gehört, bzw. gelesen hat. So ist Matt Hayward definitiv ein weiterer, mehr als talentierter Erzähler auf meiner Liste der persönlichen Neuentdeckungen im Bereich Dark Horror Fiction. Dabei ist der aus Dublin stammende, für den Bram Stoker Award nominierte Autor recht vielseitig begabt und machte sich schon bevor er sich dem Schreiben widmete, einen Namen als Musiker – genauer gesagt als Gitarrist und Songwriter.

Eine passende Überleitung, denn einige der in "Brain Dead Blues" enthaltenden Stories behandeln das Thema Musik(business) in ganz spezieller Art und Weise und mit spürbarem Kennerblick. Insgesamt findet sich aber eine facettenreiche Mischung unterschiedlichster Kurzgeschichten in dieser gelungenen Anthologie wieder. Es gibt ein wenig von Allem: Coming-Of-Age, klassischer Monsterhorror, irische Mythologie, Lykanthropie und vieles mehr. Vielfältig und stets unterhaltsam, mal sehr atmosphärisch, dann wieder ungeschönt aber immer auf den Punkt. Hayward ist ein guter Erzähler, bodenständig irisch weiß er zu fesseln und schafft, was vielen Autoren nur schwer gelingt – gute Geschichten mehr oder weniger kurz und knackig zu Papier zu bringen und trotzdem den Leser derart für seine Figuren und das Geschehen einzunehmen, als hätte dieser einen 300 Seiten-Roman in der Hand.

Mein persönlicher Favorit ist "Meeting Gregory" – eine gefühlvolle Coming-Of-Age-Story, die mich sehr berührt und begeistert hat und die ich direkt zweimal gelesen habe. Wow. Es gab aber auch noch viele andere tolle Erzählungen wie zum Beispiel "Cordyceps", "The Faery Tree", "In The Woods, We Wait" und "An Angel And A Reaper".
Die hier enthaltenen 12 Geschichten habe ich alle gern gelesen, die meisten draußen in der Natur, was bei der ein oder anderen Story einen zusätzlichen Reiz ausmachte und deshalb einen absoluten Geheimtipp darstellt.

Fazit

"Brain Dead Blues" bietet eine bunte Mischung an Kurzgeschichten, die definitv jeden Geschmack bedient. Hayward hat ein Gespür für gute Charakterzeichnung bei seinen Figuren, schafft Atmosphäre, würzt das Ganze mit einer Prise Humor sowie Bodenständigkeit, gibt irischen Background und musikalische Rafinesse hinzu und liefert so verdammt gute Unterhaltung. Lesenswert!