Rezension

Wem kannst du trauen?

Chosen 01: Die Bestimmte - Rena Fischer

Chosen 01: Die Bestimmte
von Rena Fischer

Bewertet mit 3.5 Sternen

Emma war ihr Leben lang ein bisschen anders, denn sie kann in das Innere eines Menschen tauchen und dessen Emotionen wahrnehmen. Aus diesem Grund hat sie ihre Mutter nicht nur immer wieder angehalten, mit niemandem darüber zu sprechen, sondern sie auch ein wenig isoliert gehalten. Alles ändert sich an dem Tag, als ihre Mutter bei einem Autounfall stirbt und bei der Beerdigung ein Mann auftaucht, der behauptet, Emmas Vater zu sein. Leider kann er das auch beweisen, und so zieht Emma mit dem Unbekannten nach Irland, wo sie Aidan kennenlernt, den Patensohn ihres Vaters, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt. Und sie kommt auf die Eliteschule Sensus Corvi, an der nur Schüler mit außergewöhnlichen Begabungen sind. Es dauert nicht lange, bis Emma in einen Krieg zwischen zwei verfeindeteten Menschengruppen mit diesen Fähigkeiten gezogen wird; niemand scheint die Wahrheit zu sagen, es wird blutig, es gibt Tote, und irgendwann weiß sie nicht mehr, wem sie überhaupt noch trauen kann.

Natürlich gibt es wieder die üblichen Verdächtigen: der schöne, mysteriöse Aidan, der mit 17 schon so außergewöhnlich ist, dass Superman bei seinem Anblick heulend in der Ecke sitzt. Dazu noch Jared, der fast genauso ungewöhnlich schön und toll ist. Keine Frage, dass beide total in Emma verknallt sind, die selbst aussieht wie Schneewittchen. Das ging mir auf den Zeiger. In der Hinsicht wünsche ich mir echt mal ein bisschen mehr Mut von den JugendbuchautorInnen. Nicht gerade wettgemacht, aber deutlich aufgewertet wurde die Story durch eine wirklich rasante Handlung, die für die Schnulzengedönsanteile wenigstens nicht so übermäßig viel Platz ließ. Emma muss ihre Aufgabe finden, sie muss sich durch die Intrigen schlängeln und dabei ständig auf der Hut sein, ihre Antagonisten sind zwar relativ zeitig klar, aber mit ein bisschen geschicktem Taktieren gelingt es der Autorin, da immer wieder Zweifel aufkommen zu lassen. Das Ende war dann sehr actionreich und auch blutig, allerdings auch ein bisschen abrupt mit diesem Cliffhanger, der auf alle Fälle Interesse für den zweiten, abschließenden Band weckt.