Rezension

Wem kannst du trauen?

Das Netz - Lilja Sigurdardottir

Das Netz
von Lilja Sigurdardóttir

Bewertet mit 5 Sternen

Der Start in eine neue spannende Trilogie aus Island. 

“Das Netz” ist der erste Teil und damit der Auftakt in eine neue Island-Trilogie.
Es ist in hauptsächlich drei Handlungsstränge aufgeteilt – Sonja, Agla & Bragi.
Nach ihrer Trennung und einem Sorgerechtsstreit mit ihrem Ex-Mann Adam ist Sonja aus finanzieller Not in den Drogenschmuggel einzusteigen. Eigentlich wollte sie nur Hilfe annehmen, doch das erwies sich als Falle. Als Drogenkurierin stellt sie sich recht geschickt an. Doch sie leidet auch darunter, dass sie ihren Sohn Tómas nur alle zwei Wochenenden sehen kann. Sie versucht auszusteigen, doch ihr bleibt keine andere Wahl als weiterzumachen. Zu Agla, die auch in Schwierigkeiten steckt, führt Sonja eine komplizierte Beziehung. Agla wird von Sonderermittlern wegen Marktmissbrauch und Wirtschaftskriminalität in die Zange genommen. Bragi ist Zollbeamter am Flughafen Keflavík und soll in Pension geschickt werden. Er hegt den Verdacht, dass die zu perfekte Sonja ein dicker Fisch ist und wittert seine Chance. 

Die einzelnen Kapitel sind allesamt sehr kurz und es wird immer abwechselnd mit Sicht von Sonja, Agla, Bragi und zwischendurch auch mal von Sonjas Sohn Tómas erzählt. Alle haben ihre eigene Geschichte. Da die Kapitel immer abwechselnd sind und es immer dann mit einer Sicht aufhört, wenn es gerade spannend wird und man unbedingt weiterlesen will wird das Buch umso fesselnder. 

Ungefähr ab der Hälfte des Buches fand ich, dass Spannung aufgekommen ist. Aber ich fand hauptsächlich die Geschichte um Sonja sehr spannend. Man hat mitgefiebert ob und wann sie mit dem Drogenschmuggel auffliegt. Mich hat es so gefesselt, dass ich das Buch zum Schluss gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. 

Anfangs viel es mir ein wenig schwer die ganzen Personen zu zuordnen. Doch je weiter die Handlung fortschritt, desto leichter viel es. Mit den isländischen Namen und Orten kann man sich etwas mit der Aussprache schwertun, wenn man sie nicht gewohnt ist. Aber das tut kein Abbruch. Ich habe die Namen und Orte einfach so gelesen wie ich es für richtig gehalten habe. 

Mit den drei Hauptprotagonisten Sonja, Agla und Bragi hat die Autorin drei gelungene, interessante Charaktere mit einer spannenden Lebensgeschichte geschaffen. Das Buch hat auf jeden Fall seine 5 Sterne verdient und bekommt von mir eine klare Leseempfehlung.