Rezension

Wem kannst du wirklich trauen?

Frost & Payne - Band 7: Pinkerton (Steampunk) - Luzia Pfyl

Frost & Payne - Band 7: Pinkerton (Steampunk)
von Luzia Pfyl

Das Buch eignet sich für Kenner der vorherigen Teile, da diese miteinander verflochten sind. 
Es bietet sich daher an, mit dem ersten Band zu beginnen.

Wenn die Buchauswahl damit endet, das man innerhalb kürzester Zeit 2 Bücher abbrechen muss, wird es Zeit in gesicherte Gefilde zu gehen und einen Band aus einer geliebten Buchreihe zu lesen. Das tat ich dann auch und fühlte mich gleich viel wohler ....:-)

Nach nun etwas längerer Zeit, wollte ich endlich wissen, wie es in meiner geliebten Steampunk-Reihe "Frost & Payne" weiter geht. Das Ende des letztes Bandes machte mich damals schon extrem neugierig, da wieder viele unerwartete Dinge geschahen. 

Die Geschichte spaltet sich diesmal in zwei Zeitlinien, da wir zum einen erfuhren warum Payne vor einem Jahr bei den Pinkerton ausgestieg und zum anderen wie Frost ihn in der Gegenwart sucht. Es erfolgen daher stetig Wechsel bei den Kapiteln, welche aber durch Überschriften klar erkennen lassen, wessen Geschichte weiter erzählt wird. 

Ein stetiger Begleiter durch diesen Teil war der Überraschungsmoment, da es viele Stellen gab, die dafür sorgten das mir die Kinnlade aufklappte. Es handelte sich zwar oftmals um weniger erfreuliche Umstände, aber dies tat der Spannung keinen Abbruch. Tatsächlich fand ich es sogar sehr mutig, das sich die Autorin dazu entschloss auch etwas härte Themen, wie den Tod zweier kleiner Kinder durch Waffen, in die Story einzubauen. 

Wenn ich etwas aus diesem Band gelernt habe, dann wie schwierig es ist echtes Vertrauen auf zu bauen. Im Buch erleben wir auf emotionale Weise wie schnell Vertrauen in abgrundtiefen Hass gleiten kann. Tatsächlich tat es mir richtig im Herzen weh und sorgte dafür das ich mir die ein oder andere Träne verkneifen musste.

Das einzige was mich etwas störte, war die Suche von Frost nach Payne. Tatsächlich hätte ich mir dies gerne für den Nachfolger gewünscht, da ich einmal nur etwas von Payne erfahren wollte. 

Schriftlich, war ich bereits nach der ersten Seite wieder voll und ganz in meinem Element. Ich kam sehr geschmeidig durch die Geschichte und erfreute mich daran, wieder in diese Welt eintauchen zu dürfen, besonders da die Beschreibungen und das Integrieren der Steampunk-Elemente wieder sehr gelungen war. Es ist wie ein nach Hause kommen.

Dieser Band sollte uns endlich einmal mehr über Jackson Payne aufklären, da wir außer einer groben Beschreibung nur wenig über den einstigen Pinkerton wissen. Tatsächlich empfand ich seine Geschichte sehr interessant, hätte mir aber doch ein paar mehr Einblicke gewünscht. Natürlich hatte ich den gewünschten AHA-Effekt, aber doch das Gefühl das ein wenig mehr nicht geschadet hätte. Gerade wenn es um Payne und seine Frau geht, hätte ich mir ein paar mehr Einzelheiten gewünscht. Aber auch wieso er trotz geringer Zahlung unbedingt ein Pinkerton bleiben wollte. Immerhin gab es auch andere Optionen, wie einen privaten Sicherheitsdienst.

Zwischendurch gab es wieder Auskünfte über den Erbauer der mechanischen Kinder, welcher diesmal zwar nur einen kurzen Auftritt hatte, uns aber mit dem Wissen versorgte, was wir im vorherigen Band nicht erfuhren.

Einen ebenso kleinen Auftritt haben die Dragons, welche nach ihren internen Machtkampf, erstmal wieder zu voller Größe aufsteigen müssen.

Waren es im ersten Band noch eine kleine Menge an Charakteren die man als wichtig bezeichnen konnte, haben wir nun eine richtig durchwachsene Gruppe an Personen, die wichtig für den Lauf der Geschichte sind. Gerade dieser Teil steuerte so einige dazu bei.

Auch wenn die Anzahl der Charaktere stetig zunahm, so hatte ich doch keine Probleme damit sie auseinander zu halten. Denn wenn eines für die Reihe spricht, dann die tollen Beschreibungen von Personen und Gegenständen. Mein Kopf legte förmlich von selbst eine Liste an und kennzeichnete welche Merkmale wen ausmachten. 

Besonders spannend in dieser Welt ist, genau wie in unserer, der Unterschied zwischen Armen und Reichen. Gute Jobs sind selten und erfordern Bildung die sich nicht alle leisten können. Wer arm geboren wird, schafft es nur selten aus diesem sozialen Umfeld. Traurig, aber doch sehr realitätsnah.

Die Cover der Buchreihe sind einfach Schönheiten. 

Auch wenn der Name der Buchreihe stets gleich gestaltet bleibt, so schaffte es bisher jedes Hintergrundbild mich zu faszinieren. 

Diesmal wirkt die Darstellung wie auf alt gemacht, was wohl darauf hinweisen soll, das wir ein wenig in die Vergangenheit reisen. Toll dabei ist, das wir es mit einer Szene aus dem Buch zutun haben. Denn auch wenn immer mal auf Luftschiffe hingewiesen wird, hat diesmal eines wirklich mit der Geschichte zutun. 

Noch immer fesselt mich die Geschichte rund um Frost&Payne, zumal noch nicht alle offenen Fragen eine Lösung erhalten haben. 

Überraschungen, emotionale Momente und eine unglaublich detaillierte Steampunk-Welt, sorgen dafür das ich dieser Reihe auch weiterhin treu bleibe.