Rezension

Wem vertraust du wirklich?

Was du getan hast - Liv Constantine

Was du getan hast
von Liv Constantine

Dr. Kate English kann es kaum glauben, als sie die Nachricht erhält, dass man ihre Mutter ermordet hat. Wer sollte das getan haben? Ihre Mutter war allseits beliebt. Doch schon kurz nach der Beerdigung wird alles nur noch schlimmer, denn auch Kate erhält Drohnachrichten. Zum Glück ist ihre alte Freundin Blaire, mit der sie sich vor fünfzehn Jahren im Streit getrennt hat, nun endlich wieder an ihrer Seite. Gemeinsam mit Blaire grübelt Kate, wer ihr etwas antun möchte und wer der Mörder ihrer Mutter sein könnte. Doch so nach und nach wirken alle Personen um sie herum bedrohlich und Kate fragt sich, wem sie überhaupt noch trauen kann, denn selbst ihr Ehemann scheint etwas vor ihr zu verbergen.

Meine Meinung

Schon in ihrem ersten Buch “Mein Leben gegen deins” konnten mich das Autorinnenduo Liv Constantine überzeugen und so war ich äußerst gespannt darauf, wie es in diesem Roman wohl sein wird. Auch hier schreiben die beiden wieder sehr flüssig und eindringlich und sie ergänzen sich einfach fantastisch. Zwar brauchte ich zu Beginn ein wenig Eingewöhnungszeit, um mich an die unterschiedlichen Personen und deren Zuordnung zu gewöhnen, aber je mehr man voranschreitet in der Geschichte, desto klarer wird es. Oder halt auch nicht, denn genauso wie Protagonistin Kate wusste auch ich nachher einfach nicht mehr, ob und wem ich hier vertrauen soll.
Dadurch, dass die Autorinnen ihre Charaktere gedanklich immer wieder in die Vergangenheit schweifen lassen, erfährt man auch mehr über die einzelnen und deren Hintergründe. Somit bekommt man von jedem etwas mit, dass er zu verbergen hat und was den Leser misstrauisch werden lässt. Genau diese Suche nach der Wahrheit und den Zusammenhängen macht die Geschichte spannend. Ich wollte wissen, wer dahinter steckt und was Kate überhaupt getan hat, um so bedroht zu werden, so dass ich regelrecht durch die Seiten getrieben wurde, bei der Suche nach der Wahrheit.
Aus wechselnden Perspektiven zwischen den Freundinnen Blaire und Kate verfolgt man die Ereignisse, beobachtet die anderen um sie herum und ist sich doch nie sicher, was dahinter steckt. Man kann hier also immer wieder miträtseln und Theorien aufstellen und ziemlich weit zum Ende hin hatte ich auch eine Idee, doch so ganz gelang es mir nicht, auf die Lösung zu kommen.
Die Charaktere sind vorstellbar gezeichnet, doch so richtig nah kam ich ihnen nicht. Wobei ich mir hier durchaus vorstellen kann, dass genau das beabsichtigt ist, sorgt das doch alles dazu, dass man nicht auf den Täter kommen kann. Kate English mochte ich zu Beginn noch und ja, ich kann durchaus verstehen, dass sie durch all diese psychischen Belastungen an ihre Grenzen trifft. Doch irgendwann war ich mir selbst bei ihr nicht sicher, ob ich ihr glauben und vertrauen kann. Auch Blaire bleibt mir fremd und auch mit ihr ging es mir ähnlich wie mit Kate. Also aus psychologischer Sicht wurden die Charaktere wirklich gut ausgearbeitet.

Mein Fazit

Auch mit “Was du getan hast” konnten mich Liv Constantine wieder fesseln und brachten mir absolut spannende Unterhaltung. Ein gekonnter Spannungsaufbau und immer wieder neue Überraschungen sorgten dafür, dass ich das Buch erst aus der Hand legen konnte, als ich es beendet hatte. Definitiv eine tolle Lektüre für spannende Lesestunden.