Rezension

Wem wird eher geglaubt?

The Woman in the Window - A. J. Finn

The Woman in the Window
von A. J. Finn

Ein wirklich toller, spannender Psychothriller, was ist Wahrheit, was ist Halluzination, wem wird geglaubt?

Anna Fox eine traumatisierte Psychologin, die seit 10 Monaten nicht mehr das Haus verlässt, hat genug Zeit, die Nachbarn zu beoachten, aber auch zu chatten, viel Alkohol zu trinken und alte Schwarz-Weiß-Krimis zu sehen.
So glaubt ihr auch niemand, was sie sieht, erkennt, fühlt.
Die Protagonistin wurde mit ihrer Krankheit sehr gut dargestellt, nicht wertend, nicht mitleiderregend. Den einsamen Alltag mit Stalken, Internet, Wein, Medikamente, Filmen zu verbringen wurde gut vorstellbar geschildert und teilweise war es eigentlich sogar schaurig mitzufühlen - diese Verlassenheit und Einsamkeit! Die ganze Zeit habe ich mich aber wundert, warum ihr Mann sie nicht mehr unterstützt und ganz allein lässt, nur weil sie sich vor 11 Monaten getrennt haben?
Eigenartig fand ich auch, dass sie so rasch nach dem ersten Ausflug in Freie und den mysteriösen Schilderungen aus dem Spital entlassen wurde, mit diesen psychischen Problemen und Hirngespinten.
Das Phänomen Jane habe ich mir schon lange gedacht, aber dass das Buch sich in eine solche Richtung entwickelt, war doch verwunderlich. Ein wirklich spannender Pageturner.