Rezension

Wen diese Reihe so weiter geht, dann aber Hallo!

Mythica 01. Göttin der Liebe - P. C. Cast

Mythica 01. Göttin der Liebe
von P. C. Cast

Bewertet mit 4.5 Sternen

Vorab muss ich wohl sagen, P. C. Cast gehört derzeit zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen. Aufmerksam wurde ich auf sie durch ihr "House-of-Night"-Serie. Dieser folgte dann die Tales of Partholon- Reihe. Ich kann mit gutem Gewissen sagen, nicht eines dieser Bücher hat mir nicht gefallen. So war also meine Erwartung an die neue Serie sehr hoch. Im Vorwort zu diesem Roman schreibt die Autorin selber, dass die Göttinnenbücher ihre "Lieblingskinder" sind, auch das schürte natürlich meine Vorfreude. 
Im Prolog, der übrigens schon unglaublich witzig geschrieben ist, erfuhr ich zunächst ein paar Infos über das Leben von Venus und Vulcanus. Das Leben auf dem Olymp wird so real dargestellt, dass man an manchen Stellen  glauben könnte, die beiden wohnen gleich nebenan. Genau dies macht den Humor dieser ersten Zeilen aus. In Kapitel 1 lernte ich dann die beiden anderen, menschlichen Protagonisten Pea und Griffin kennen. Alle vier sind toll gelungene Figuren, sehr gut ausgearbeitet und authentisch. Pea war für mich die typische unscheinbare Frau, nach deren Selbstbewusstsein man in einem Untertagebergwerk suchen muss. Und natürlich entwickelt sie sich zur selbstbewussten, schönen Frau. Klar ist das ein Klischee, logisch war das schon 1000 mal so, aber seien wir doch mal ehrlich. Manche Geschichten brauchen solche Figuren einfach. Venus, das genaue Gegenteil natürlich einfach nur göttlich. Wunderschön, selbstbewusst und in meinem Kopf erschien irgendwie unweigerlich der Vergleich mit Samantha aus Sex and the City. Nicht wegen des Aussehens - nein, wegen der Art :). Göttlich waren auch die Schimpfwortkreationen, die P.C. Cast ihr zugedacht hat...
Griffin war mir zwar nicht der sympathischste der Protagonisten, aber auch ihm mangelte es nicht an Ausdruck und Beschreibung. Vulcanus, mein persönlicher Held, war neben Pea der für mich am besten dargestellte Charakter. Mit vielen Details und Facetten schuf  P.C. Cast mit ihm den für mich perfekten Protagonisten. Stark und dennoch verletzlich, schön doch nicht zu perfekt. das ganze mit einer großen Portion Gefühl. Einfach toll! Wirklich wichtige Nebenfiguren gibt es eigentlich nicht, ausser Hera, die ein paar kurze, aber auch wichtige Momente in der Geschichte hat. Ihr verlieh die Autorin einen wunderschön warmen und mütterlichen Charakter.
Im Grunde geben es zwei Handlungsstränge, die aber miteinander verwoben sind. Nr. 1 - Pea und Vulcanus, Nr. 2 Venus und Griffin. Die Verbindung der beiden Storys ist ohne Ecken und Kanten gelungen und ermöglicht, natürlich auch bedingt durch den tollen Schreibstil der Autorin, einen flüssigen Lesefluss. Die Geschichte ist gespickt mit sehr erotischen und sinnlichen Momenten, ebenso aber mit viel Witz und Humor. Wie sollte es bei so einem Titel auch anders sein, kommen natürlich auch Liebe und Romantik nicht zu kurz.
Die Mythologie mit der realen Welt zu mischen macht diese Geschichte aus und mir gefällt die Idee wirklich gut. Nicht nur, weil ich selber die griechischen und römischen Mythen sehr mag, sondern auch, weil es einfach toll zu lesen ist.
Diesem Band werden noch die Geschichten um Undine, Apollo und Artemis, Persephone und Hades, Achilles und eine Version des Märchens "Die Schöne und das Biest" folgen. Ich freue mich schon auf jeden einzelnen Band davon!