Rezension

Wendezeit, Erwachsenwerden, Entgrenzung

Irgendwann werden wir uns alles erzählen -

Irgendwann werden wir uns alles erzählen
von Daniela Krien

Bewertet mit 5 Sternen

Ein stilles, intensives Buch, das mich tief bewegt und oft auch verstört hat. Maria, 16, erlebt in einem kleinen Dorf zur Wendezeit eine Beziehung zu einem deutlich älteren Mann, voller Sehnsucht, Abhängigkeit, Gewalt und verwirrender Nähe.

Daniela Krien erzählt aus Marias Perspektive, ruhig, klar und unglaublich eindringlich. Ich war beim Lesen hin- und hergerissen zwischen Faszination, Empörung und Mitleid. Es geht um Erwachsenwerden, um Identität, um Begehren und um eine Zeit, in der alles im Umbruch ist.

Ein Roman, der nicht bewertet, sondern zeigt. Unbequem, emotional, sprachlich stark – und definitiv kein Buch, das man nach der letzten Seite einfach zur Seite legt.