Rezension

Wenig Cosy Crimi - wenig überzeugend

Die Morde von Cornwall: Ein Fall für Inspektor Lestrade (Cosy Crime, britischer Krimi) -

Die Morde von Cornwall: Ein Fall für Inspektor Lestrade (Cosy Crime, britischer Krimi)
von M. J. Trow

Bewertet mit 1 Sternen

Dieser Krimi ist im viktorianischen Sherlock-Holmes-Kosmos angesiedelt und Inspector Lestrade ermittelt in mehreren Mordfällen älterer ehemaliger Soldaten.

Als Cosy Crimi ist der Spannungsbogen erwartungsgemäß nicht hoch, der Unterhaltungswert dieses Buches leider ebenfalls nicht. Positiv läßt sich auf jeden Fall anmerken sind die Beschreibungen der Lebensumstände in einem englischen Armenhaus.

Lestrade ist für mich kein durchgehend schlüssiger Charakter. Mal wird er als eher trampelig und mit eher durchschnittlichem Wissens-Niveau dargestellt, dann wieder bewegt er sich gekonnt auf hohem gesellschaftlichen Parkett. Sein lobenswerter extrem hoher persönlicher Einsatz im Armenhaus ist nicht nachvollziehbar, genausowenig wie seine dann vorhandenen Kenntnisse von Giften (aber wiederum nur teilweise) oder von Obduktionen.

Absolut übertrieben sind die wirklich vielen Erwähnungen bekannter historischer Persönlichkeiten, sogar des 13 Monate alten späteren Sherlock Holmes Darstellers Basil Rathstone.

Durchgängig im ganzen Buch störend sind die sprunghaften Übergänge von Ort und Szenen. Oft ist auf den ersten Blick nicht schlüssig wer gerade spricht, da man auf die Verwendung einer einfachen Zeilenschaltung zugunsten der klaren Übersicht lieber verzichtet hat. Der Sprachstil ist dem Zeitalter angelehnt, was ich aber eher für passend halte und was ohne die Sprunghaftigkeit auch kein Problem darstellt.

Die Schlußfolgerungen von Lestrade empfand ich nicht immer als logisch und die Auflösung leider auch ein wenig übertrieben und dann auf einmal sehr schnell.

Insgesamt konnte mich das Buch leider überhaupt nicht überzeugen. Ich habe zwischen einem und zwei Sternen geschwankt, nach längerer Überlegung habe ich hier ausnahmsweise abgerundet.