Rezension

Wenig eigene Ideen, aber trotzdem berührend

Die silberne Königin - Katharina Seck

Die silberne Königin
von Katharina Seck

Bewertet mit 4 Sternen

Emma lebt in einem Land, in dem immer Winter herrscht. Durch ihren neuen Job bei einer Schokoladenherstellerin lernt sie den König kennen, der an der Wettersituation nicht unschuldig zu sein scheint…

Die Geschichte wird in der dritten Person aus der Sicht der Protagonistin Emma erzählt. Emma glaubt an das Gute im Menschen und kümmert sich mehr um die Leute um sich als um sich selber. Eigentlich ist sie recht sympathisch, ich fand sie aber irgendwie nur nett (ja, nett im Sinne von langweilig)…

Die Geschichte ist linear aufgebaut, enthält keine grossen Überraschungen und erinnert stark an ein Märchen. Manche Elemente wurden sogar direkt aus bekannten Märchen entnommen, beispielsweise Emmas Aufenthalt im Schloss, während dem sie dem König jeden Abend ein Teil einer Geschichte erzählt, aber nicht alles, damit er sie am Leben lässt, weil er wissen will, wie es weitergeht (1001 Nacht, anyone?). Auch das Königreich, in dem immer Winter herrscht, erinnert an eine andere Geschichte, Narnia. So bringt "Die silberne Königin" nicht viel Innovation, hat die übernommenen Ideen aber auf eine ansprechende Art zusammengeführt, sodass ich durchaus interessiert zu Ende gelesen habe.

Das Buch ist aus zwei Teilen aufgebaut, der erste spielt bevor Emma auf das königliche Schloss gelangt, der zweite danach. Der erste Teil hat mir dabei deutlich besser gefallen, er schien mir märchenhafter, bezaubernder. Das lag wohl unter anderem daran, dass sich die erste Buchhälfte in erster Linie um den Aufbau der Welt, in der die Geschichte spielt, gekümmert hat. Diese ist der Autorin deutlich besser gelungen als die recht vorhersehbare Handlung an sich.

Auch wenn das Buch als Märchen erscheint, Kindern würde ich die Lektüre nicht empfehlen, es richtet sich eindeutig an Erwachsene. Der Schreibstil der Autorin Katharina Seck lässt sich flüssig lesen, sodass ich das Buch schnell durch hatte.
 

Mein Fazit

Wenig eigene Ideen, aber trotzdem berührend.