Rezension

Wenig Miss Marple

Bertram's Hotel - Agatha Christie

Bertram's Hotel
von Agatha Christie

Bewertet mit 3 Sternen

Miss Marple verbringt wiedereinmal ein paar Tage in London, im altehrwürdigen Bertrams Hotel. Hier wirkt es für die Gäste als währe die Zeit stehengeblieben, das Personal, die Einrichtung der Zimmer, das Essen, alles wirkt wie aus der guten alten Zeit. Miss Marple merkt schnell, dass das Alles nur Fassade ist, aber aus welchem Grund?

Das Buch ist 1965 erschienen, aber die Autorin schwelgt in ihrem Bertrams Hotel in Erinnerungen an das alte London, wie es vor der Zerstörung im zweiten Weltkrieg war. Das dies nicht mehr dem Zeitgeist entspricht merken die Figuren und auch die Leser relativ schnell. Die Figuren sind, Agatha Christie typisch wieder sehr umfangreich und teilweise etwas skuril, wie zb der zerstreute Kanonikus Pennyfather. Die Geschichte beginnt mit der Einführen der Hauptfiguren, ohne das aber, wie vom Leser erwartet etwas passiert und so folgt man der Geschichte um eine glamouröse Weltenbummlerin, ihren zwielichtigen Verehrer und ihre vor Jahren verlassene Tochter mit gemischten Gefühlen. Auch die eingearbeiteten Ereignisse rund um den legendären Postraub verwirren den Leser eher, als das sie dazu beitragen die Geschichte zu verstehen. Als dann endlich etwas passiert, wird das Ganze dann relativ zügig abgehandelt und für mich eher etwas unzureichend und nur wenig plausibel aufgeklärt. Miss Marple als zentrale Ermittlerfigur tritt im gesammten Buch eher wenig in Erscheinung, dafür gibt es endlich einmal einen recht interessanten und fähigen Inspector. 

Obwohl die Geschichte nicht unbedingt zu einer der Besseren von AC gehört habe ich sie innerhalb einer Leserunde mit Gleichgesinnten gern gelesen und analysiert. Als Fan der Queen of Crime muss man das Buch natürlich gelesen haben.