Rezension

Wenig Spannung und zu oberflächlich

Divided States of America - Claudia Kern

Divided States of America
von Claudia Kern

Bewertet mit 3 Sternen

Divided States of America von Claudia Kern, erschienen im Cross Cult Verlag in 2017.

Johnson, der neu gewählte Präsident, erlässt ein Dekret, welches legale Einwanderer und auch Kinder in erster Generation, die in den USA geboren wurden, zwingt einen Ausweis bei sich zu tragen. Einige liberalere Bundesstaaten erklären, dass sie jedem der eine Wohnung nachweist so einen Ausweis ausstellen würde. Der Exodus der Illegalen beginnt, wird aber von rechten Gruppen gestoppt.

Das Gesetzt in Claudia Kerns Buch erinnert stark an ein Gesetz welches 2010 in Arizona erlassen wurde, bei dem jeder Mensch mit brauner Haut zu jeder Zeit überprüft werden konnte, ob er sich legal in den USA aufhält. Wesentliche Teile dieses Gesetzes wurden erst zwei Jahre später vom US Supreme Court kassiert.

In dem Buch geht es in weiten Teilen um legale sowie illegale Einwanderer, wie sie versuchen sich an zu passen und wie auch US-Bürger mit Migrationshintergrund angefeindet werden. Leider beschränkt die Autorin darauf diese Anfeindungen auf Leute mit rechter Gesinnung zu reduzieren, bzw. auf Leute deren Bildungsgrad gering ist.

Wir haben von Beginn an mehrere Erzählstränge was die Anzahl der Personen, die man sich merken muss, ziemlich aufbläht und das Buch unhandlich macht. Spannung kommt leider auch weitestgehend nicht auf und die Protagonisten bleiben einem fremd und zum großen Teil auch unsympathisch. Offensichtlich hat sich die Autorin von Trump und seiner Tea Party und noch einige rechte Gruppierungen, die tatsächlich mehr oder weniger in der beschriebenen Form bestehen inspirieren lassen. Leider bleibt die Geschichte aber oberflächlich und einfach zu fiktional um zu berühren.