Rezension

Wenig überzeugende Fortsetzung mit schwacher Protagonistin

Gesetz der Rache - Kristen Simmons

Gesetz der Rache
von Kristen Simmons

Bewertet mit 3 Sternen

Erster Satz

Das Wayland Inn lag hinter den Slums am westlichen Ende von Knoxville.

Meine Meinung

Während ich von „Artikel 5“ atemlos und fasziniert zurückgelassen wurde, habe ich mich auf diese Fortsetzung besonders gefreut.
Leider kann es in manchen Punkten mit seinem Vorgänger einfach nicht mithalten.

Obwohl die Charaktere weiterhin sehr nachvollziehbar handeln und man das „Wie“ und „Warum“ hinter ihren Handlungen versteht, bin ich diesmal mit Embers Entwicklung einfach nicht richtig warm geworden. Ich kann zwar wirklich verstehen, dass das was sie bislang erlebt hat beim besten Willen nicht einfach für sie war, aber während sie eine emotionale Mauer um sich errichtet, entzieht sie sich auch Stück für Stück dem Leser.
Nur in ganz bestimmten, sehr emotionalen Situation findet man die Ember wieder, die man im ersten Band kennengelernt hat.

Dadurch bleibt natürlich auch die Liebesgeschichte zwischen Ember und Chase eher im Abseits. Ich fand es zwischen den Beiden oft sehr kompliziert, da sie keinesfalls ohne einander aber oftmals auch nicht so richtig miteinander können.
In dem einen Moment sucht sie noch Chase Nähe, im nächsten braucht sie soviel Abstand wie möglich.

Dafür haben es aber ein paar Nebencharaktere geschafft besondere Aufmerksamkeit zu erzielen. Sei es Wallace, Leiter des Untergrunds in Knoxville, der auch mal seine väterliche Seite zum Ausdruck bringt. Die Widerstandskämpferin Cara mit ihren mysteriösen Geheimnissen oder der unehrenhaft entlassene Soldat Tucker. Jeder findet einen besonderen Moment in dieser Geschichte.

Die Story bewegt sich definitiv nach vorne und entwickelt sich stets weiter. Man merkt wie langsamer aber unaufhaltsam der „Widerstand“ wächst und heranrollt um etwas zu bewegen. Allerdings hat man oft das Gefühl eine Berichterstattung zu lesen. Es passiert zwar etwas, aber wir bekommen es lediglich ohne große Gefühlsregungen mitgeteilt. Die Spannung, die mich im ersten Teil noch derart mitgerissen und mich ans Buch gefesselt hat, ist kaum vergleichbar. Einige Szenen ziehen sich und bremsen einen beim Lesen aus.
Ich hoffe, dass dies nur der schleichende Weg zum spektakulären Finale war.

Fazit & Bewertung

Da „Gesetz der Rache“ allgemein schwächelt und ich auch von Ember weniger begeistert war, konnte mich diese Fortsetzung nicht so überzeugen wie ich es gehofft hatte.

3***