Rezension

Weniger ist manchmal mehr

Dream Maker - Sehnsucht - Audrey Carlan

Dream Maker - Sehnsucht
von Audrey Carlan

Bewertet mit 2.5 Sternen

~Buch:
Wie gewohnt, ist auch dieses Buch von Audrey Carlan recht dick und wie bei der Calendar Girl Serie auch in 3 Teile unterteilt. In diesem Fall sind es jedoch nicht Monate, sondern Städte. In Dream Maker - Sehnsucht wird der Leser also Paris, New York und Kopenhagen kennenlernen. Insgesamt soll es 4 Bände geben, die jeweils in 3 Städte unterteilt sind.

Das Cover von Dream Maker- Sehnsucht finde ich wirklich sehr schön. Ich mag die Blumen und die Farben und so wie es scheint, wird dieses Cover, neben Band 4, auch mein Favorit sein.

Das Buch wird hauptsächlich aus der männlichen Perspektive des Hauptcharakters, Parker, erzählt. Am Ende jedes Auftrages bekommt man aber auch noch ein Kapitel aus der Sicht von Skyler, einer der weiblichen Protagonisten, zu lesen.

Es gibt ein paar Nebencharaktere. Die wichtigsten sind natürlich die Freunde und Kollegen des männlichen Protagonisten (Bo und Royce). Mit Verlauf der Geschichte spielen natürlich auch die Charaktere eine Rolle, für die Parker (und Co) gerade arbeiten bzw. für die sie gearbeitet haben.

Inhalt:
Parker Ellis, Royce Sterling und Bogart Lundigren sind beste Freunde und irgendwie auch so etwas, wie Brüder. Gemeinsam gründen sie das Unternehmen International Guy, welches relativ schnell erfolgreich wurde. International Guy bietet Hilfe und Unterstützung in allen Bereichen an- egal wie unkonventionell das Problem auch sein mag. Dabei hat jeder der 3 Kerle eine Rolle. Parker ist der Dream Maker und ist für persönliche Angelegenheiten zuständig (Aufbau von Selbstbewusstsein, dem Selbstwertgefühl, etc.). Bo ist der Love Maker und ist verantwortlich für das äußere Erscheinungsbild und das Auftreten (Mode, Styling, Haare, Make-up, Fotografie, etc.). Der Money Maker ist Royce, der Kunden in Geschäftlichen und Finanziellen Dingen behilflich ist. Dass ihre Hauptkundschaft aus Frauen besteht, ist unbestreitbar. Dass die 3 optisch auch einiges zu bieten haben und auch gerne mal nichts anbrennen lassen ebenso nicht. Und so kommt es auch einmal vor, dass man(n) sich im Bett der Kundin wiederfindet.

Ihr Job lässt sie von Stadt zu Stadt reisen. Je nachdem, wie der Auftrag lautet und was benötigt wird, findet sich der entsprechende Maker beim Kunden ein.

In Paris treffen die drei z.B. auf die Erbin Sophie, die sowohl vom Dream Maker, als auch vom Love Maker und Money Maker komplett auf ihre neue Aufgabe vorbereitet werden soll.

In New York ist es zuerst nur der Dream Maker, der den Hollywoodstar Skyler Paige dabei helfen soll zu sich selbst zurück zu finden.

In Kopenhagen ist es ein Königshaus, welches Unterstützung wegen der jüngsten Prinzessin vom Dream Maker benötigt.

Dass nicht immer alles so läuft, wie man denkt, musste Parker selber erfahren. Nicht nur brach er seine eigenen Regeln, sondern fand auch unerwartet eine Freundin. Er traf seine Traumfrau und ihm wurde der Kopf verdreht.

Wird international Guy allen Kunden helfen können? Werden sie alle Aufträge erfolgreich abschließen können? Was passiert, wenn man berufliches und privates mischt? Was passiert, wenn eine Kundin plötzlich mehr will? Wird International Guy die Erfolgsleiter weiter herauf klettern oder in einem Skandal enden und in der Versenkung verschwinden?

Wer weiß, wer weiß? ;) Lesen, abwarten, selbst herausfinden.

Fazit:
Die Idee bzw. das Konzept von International Guy, finde ich super. Sicherlich würde so ein Unternehmen auch mir helfen können, mich aus meinem Schneckenhaus heraus zu trauen. Die Umsetzung hätte ich mir aber irgendwie etwas anders gewünscht. Ich finde die Teile immer relativ kurz, weshalb es schwierig ist sich irgendwie mit den Charakteren anzufreunden. Bo fand ich jedoch relativ amüsant und die später angestellte Assistentin mochte ich von ihrer Art her.

Der Schreibstil am Anfang jedes Teiles fand ich gut und angenehm zu lesen. Leider änderte sich das ziemlich schnell, nachdem Parker die jeweilige Kundin getroffen hat. Es wurde regelrecht nervig. Es ging dann nur noch um Sex, Sex, Sex. Bestimmt besteht ca. 80% des Buches nur aus Sexszenen, sexuelle Anspielungen oder der ständigen Info zum Zustand seines Schwanzes (Man(n) könnte daraus ja schon eine eigene Sportart machen- Auf, ab, auf, ab. Hoch, runter, hoch, runter. Hart, weich, hart, weich.) Affig und unrealistisch. Die Sexszenen waren jetzt auch nicht gerade angenehm zu lesen. Für mich lasen diese sich jedenfalls eher wie eine Anleitung zum Geschlechtsakt. War mir einfach too much. Ich brauche schon etwas mehr Tiefe. Die Sexuelle Spannung war schon gut, aber das reicht halt nicht. Ein wenig mehr Leidenschaft könnte auch nicht schaden. Die Unterstützung, die International Guy der jeweiligen Kundin hat zukommen lasse wurde irgendwie eher zur Nebensache und war auch eher oberflächlich. Wie bereits erwähnt- ich brauche da mehr Tiefe.

Was ich super finde ist, dass das Buch diesmal (fast) komplett aus der männlichen Sicht geschrieben ist. Das hatte ich noch nicht oft. Leider fand ich aber, dass das nicht gut umgesetzt wurde. Die Männer wirkten auf mich nicht gerade männlich. Die Art und Weise, wie sie sprachen, was sie sagten... Sorry, aber so spricht kein Mann. Generell wirkte alles auf mich eher, als würde das von einem Teenager geschrieben worden sein. Mir fehlte die Reife der Protagonisten, besonders, da sie ja angeblich schon fast 30 sind.

So richtig spannend oder interessant wurde es auch nicht. Dass etwas zwischen Skyler und Parker laufen würde war klar, als er von ihr bereits in Paris sprach und dann den Auftrag bekam.

Etwas widersprüchlich war auch, dass er meinte, dass er sofort wissen würde, wenn er die Frau fürs Leben gefunden hat, dann seine Traumfrau vor ihm steht, er aber den Schwanz einzieht und sich seinen Gefühlen nicht bewusst ist oder bewusst werden will. Dann sagen, dass er nichts lockeres mehr will, sondern so langsam gerne eine Beziehung, Ehefrau und Kinder hätte, aber dann mit jeder ins Bett steigen und auf etwas Ernstes verzichten wollen. Kopfschüttel.

Die Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten und Orte war nett.

Bei Stadt Nr. 3 ( Kopenhagen) gab es vorher ja einen kleinen Hinweis dazu, dass nicht alles der Realität entspricht und fiktiv ist. Jedoch bin ich davon ausgegangen, dass das fiktive sich lediglich auf die Thronfolge, den Gesetzen dazu und dem Königshaus bezieht. Das hat mich auch nicht gestört. Aber es gab nebenbei Dinge, die mit ein wenig logischem Denken oder Recherche vermieden hätte werden können (z.B. trug Skyler ein Kleid zur Hochzeitsfeier, welches viel Haut gezeigt hat. Das wäre ein Fauxpas. Da hat die Autorin das Fest eines Königshauses zu den Oscars gemacht). Ist aber irgendwie auch niedlich, wie die Autorin das Dänische Königshaus so viel Ruhm beimisst. Im Vergleich zu anderen Königshäusern sind die ja eigentlich eher unscheinbar ;)

Was mich total gestört hat, waren die Kosenamen. "Süßer", "Hübscher"- Schrecklich, einfach nur schrecklich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es viele junge Frauen gibt, die ihren Partner "Süßer" oder "Hübscher" nennen. Da stelle ich mir eher eine Oma vor, die ihren Enkel so nennt oder eben eine ältere Dame, die ihrem Toyboy diese Kosenamen verpasst. Und dann noch "Bruder". Sorry, aber warum muss jedes verdammte Wort ins Deutsche übersetzt werden? Die Deutschen nutzen Englische Wörter. Sie sind zum Teil des alltägliches Wortschatzes geworden. Warum zum Kuckuck können Übersetzer die Bücher nicht so übersetzen, dass es sich auch natürlich liest?! Kein Wunder, dass ich die Originale in Englisch immer besser finde und von Übersetzungen nur noch enttäuscht und genervt bin. "Bro" habe ich schon öfters gehört und wird auch eher genutzt von Jungen/ Männern, als "Bruder". Bruder klingt einfach merkwürdig, besonders unter gestandenen Männern. Ok- "Bruda" habe ich bestimmt auch schon gehört, aber eher von Personen, die mit ihrem Intellekt nicht gerade glänzen können xD Jedenfalls denke ich, dass deutsche Bücher auch etwas erfolgreicher wären, wenn die Übersetzungen besser und natürlicher wären.

Naja... Den anderen Büchern dieser Serie werde ich natürlich auch eine Chance geben. Die Szenen, die eben nicht Sexbasiert waren, waren ja soweit angenehm zu lesen. Vielleicht entwickeln sich die Charaktere ja auch noch und eventuell gibt es ja auch noch Bo´s Geschichte. Ihn fand ich super.

Wer jedenfalls eine leichte Lektüre will, mit wenig Tiefgang und viel Sex, wird diesen Auftakt sicher mögen.

P.s. Rezi beinhaltet jetzt nur alles, woran ich mich erinnern konnte, was natürlich auffällig negativ ist. Eventuell bearbeite ich sie, wenn mir noch etwas anderes einfällt. Dass das Buch von mir 3 Sternchen bekommen hat, zeigt aber hoffentlich, dass das Buch für mich durchschnittlich gut und nicht schlecht war. Jedenfalls sollte aber jeder sich seine eigene Meinung bilden. Geschmäcker sind auch verschieden.

Kommentare

pieggy kommentierte am 02. Juli 2018 um 20:28

Zusatz: Dass die Autorin einige Bücher und Namen anderer Autoren mit eingebaut hat bewerte ich mal positiv, wobei ich bei "Offenbarung" von Sylvia Day erst einmal irritiert war und erst wusste, welches Buch gemeint ist, als Gideon und Eva erwähnt wurden. Die Buchserie heißt Crossfire.  Offenbarung ist der Untertitel. Man sagt ja auch nicht nur Sehnsucht zu dieser Serie, sondern Dream Maker- Sehnsucht.  Nett fand ich, dass die Autorin Rachel Van Dyken und ihr Ehemann in diesem Buch Rollen bekamen.