Rezension

Weniger ist oft mehr...

Die Zwerge von Amboss - Thomas Plischke

Die Zwerge von Amboss
von Thomas Plischke

Bewertet mit 3 Sternen

"Die Zwerge von Amboss" ist der erste Teil einer Reihe mit dem Titel "Die zerrissenen Reiche". Es geht um Zwerge und um Menschen, aber auch um Halblinge. Alles unterschiedliche Rassen, die gemeinsam in einer Welt leben.
Dieser erste Teil spielt sich im Land der Zwerge ab. Der Autor beschreibt die Zwerge anders, als es Fantasy-Liebhaber wohl gewohnt sind, denn diese Zwerge ähneln mehr den Menschen, sind kulitiviert und haben eine sehr soziale Einstellung und eine ebenso soziale Struktur. Allerdings lassen solche Strukturen auch viele Probleme aufkommen und diese Probleme ähneln sehr denen, die in unserer realen Welt ebenfalls zu finden sind. So haben die Zwerge eine Abneigung gegen Menschen, was sich in unserer Welt mit Fremdenhass vergleichen lässt und ebenso gibt es viele soziale Unterschiede, mit denen im Land der Zwerge auch nicht anders umgegangen wird als hier. Mit Gewalt, Intrigen und Verschwörungen.
Das Buch ist in zwei Teile unterteilt. Im ersten Teil wird die Geschichte aus der Sicht der vier Hauptcharaktere geschildert, die auf sich gestellt ihre Abenteuer erleben. Im zweiten Teil treffen diese vier Personen dann aufeinander und teilen sich in zwei Gruppen, die wiederrum alleine weiter ziehen. Im zweiten Teil kommen dann noch zwei weitere Erzählperspektiven von weiteren Personen hinzu.
Die Schreibweise des Autors ist wirklich brilliant. Plischke weiß zu erzählen und unterhalten. Die Welt der Zwerge wird wirklich unglaublich detailiert beschrieben, so dass sich der Leser problemlos darin zurecht finden kann. Auch die Karte auf den ersten Buchseiten trägt dazu bei sich die Welt, in der die Geschichte spielt, bildlich darstellen zu können.
Was mir nicht so gut gefallen hat ist die unglaubliche Vielfalt. Ich wüsste nicht wirklich in welches Genre ich dieses Buch stecken sollte. Fantasy? Ja, ein wenig, aber zu wenig. Krimi? Auch nicht genug. Polit-Thriller? Sicherlich. Von allem ein wenig steckt in diesem Roman und außerdem noch eine große Portion Sozialkritik und ich fürchte, dass dieses durcheinander nicht jeden Leser zufrieden stellen wird.
Ebenso muss ich noch das Titelbild kritisieren, denn mit der Darstellung des abgebildeten Zwerges haben die Zwerge im Roman nicht allzu viel gemein.