Rezension

Weniger Krimi, als Bayern-Comedy...

Kamasutra in Unterfilzbach - Eva Adam

Kamasutra in Unterfilzbach
von Eva Adam

Bewertet mit 3 Sternen

Mit "Kamasutra in Unterfilzbach" liefert Autorin Eva Adam ihren Debütroman, der allerdings weniger Krimi als Bayern-Comedy ist.
Es handelt sich um keinen Regionalroman im Stile von Rita Falk - der in der Beschreibung gewählte Begriff "Krimikomödie" trifft es schon eher, aber im Prinzip tritt das Krimigeschehen zugunsten überzeichneter Beschreibungen des Dorfidylls in Unterfilzbach und des Landlebens allgemein absolut in den Hintergrund.
Okay, es gibt zwei Leichen und irgendwie wird auch aufgeklärt, wie es dazu kam, aber das geschieht doch eher am Rande...
Im Mittelpunkt steht das Dorfleben in Unterfilzbach und Nachbargemeinden, sowie das Familienleben der Scharnagels, dazu noch ein Einblick in die Hinter-(und Ab)gründe eines dörflichen Bauhofs und das Ganze wird garniert durch einen verirrten Yoga-Guru, der die Dorfidylle mit etwas Esoterik aufmischt.
Im Prinzip werden etliche Klischees bemüht: von den gelangweilten Bauhofmitarbeitern, denen nichts wichtiger ist, als die pünktliche Brotzeit, über die durch alle Betten springende Metzgereifachverkäuferin hin zum im Opel Astra Helene Fischer singenden Hansi Scharnagel - für meinen Geschmack etwas zu viele Klischees!
Klar habe ich über Bauhofgeräte wie den "Schneesuper-Hero" geschmunzelt, aber der gleiche Witz nochmal beim Rasenmäher und Laubsauger muss nicht sein.
Das Dorfleben zum Totlachen ist im Stile eines Gerhard Polt überzeichnet - das muss man mögen!
Ansonsten eine unterhaltsame Dorfparodie...