Rezension

Weniger machen, mehr sein

Achtsam in drei Atemzügen - Doris Iding

Achtsam in drei Atemzügen
von Doris Iding

Bewertet mit 5 Sternen

Schön ausgestattet ist das Büchlein. Auf dem Cover und auf dem Buchrücken leuchtet der Buchtitel in goldglänzenden Buchstaben. Im Buchinneren wiederholt sich das sanfte Mint des Bucheinbandes in den Überschriften. Überhaupt bleibt das Auge aufgrund der übersichtlichen Textgestaltung sofort an den wesentlichen Inhalten des Buches hängen. Kleine Zwischenüberschriften geben weitere Orientierung. Dazu immer wieder Platz, sich den gestellten Fragen zu widmen. Ein Büchlein also, das man gerne verschenken möchte – an Menschen, deren unruhiges Wollen nur noch wenig Platz für Stille lässt zum Beispiel.

Dem Buchaufbau lässt es sich gut und unangestrengt folgen. Es gibt keine langwierigen theoretischen Abhandlungen. Man fühlt sich als Leser nicht gedrängt, nicht bevormundet, höchstens sanft ermutigt: Einatmen – ausatmen. Wobei mich zugegebenermaßen persönlich sehr stört, von der Autorin geduzt zu werden. Meine natürliche Distanzgrenze gegenüber Unbekannten wird hier ohne meine explizite Erlaubnis überschritten. Und das mag ich nicht, auch wenn dies oftmals „üblich“ ist. Doch meine persönliche Abneigung gegenüber duzfreudigen Autoren ändert nichts am Inhalt des Buches. Die unspektakulären, schönen, wohltuend einfachen Mini-Übungen lassen sich unkompliziert im Alltag integrieren, ohne die Unruhigen durch langwieriges Stillsitzen in noch mehr Unruhe zu treiben. Dass mehr Achtsamkeit der Schlüssel ist für bessere Selbstfürsorge, das lehren uns die kleinen feinen Übungen. Und auch, dass mehr Bewusstsein den Blick für das Wesentliche schult. Und welch ein Gewinn Ruhe und Gelassenheit für das eigene Leben darstellen.

Fazit: Ein schönes Büchlein,  undogmatisch, mit sanften Anregungen zu mehr achtsamer Gelassenheit.