Rezension

Weniger Monster, aber trotzdem gut

Der Monstrumologe und der Fluch des Wendigo - Rick Yancey

Der Monstrumologe und der Fluch des Wendigo
von Rick Yancey

Bewertet mit 4 Sternen

In dieser Reihe hat Rick Yancey, der Autor, mehrere Tagebücher eines William James Henry bekommen und soll nun herausfinden, ob diese Geschichten wahr sind. Sie handeln von Monstern und Wissenschaftlern, die sie erforschen. Dieses Gebiet nennt sich Monstrumologie. Kann das wirklich wahr sein?

Das Cover ist in Schwarzweiß gehalten und wirkt dadurch sehr gruselig und das gefällt mir.
Dazu passend ist auch der Stil des Ganzen. Zum Jahr passend, es spielt zum Ende des 19. Jahrhunderts, ist der Schreibstil. Denn man muss bedenken, dass Will Henry da ja gelebt haben soll. Man könnte wirklich fast glauben, dass das alles in Wahrheit passiert ist.
Aber was mir auch sehr gut gefällt, sind diese düsteren Zeichnungen zwischendurch. Die sind einfach sehr gut gelungen. Ich plädiere ja eh für mehr Zeichnungen in Erwachsenenromanen, aber das ist ein anderes Thema. ;)
Auf jeden Fall passen sie einfach nur sehr gut in das Gesamtbild hinein.
Aber neben dem ganzen düsteren und gruseligen, ist auch ein gewisser Witz versteckt. Wahrscheinlich ungewollt, denn Will Henry scheint sich diesem nicht immer bewusst zu sein.
Allen voran Warthop, der ein ganz fantastischer Charakter ist, ein Monstrumologe und Will Henry ist sein Assistent.
Warthop ist auf jeden Fall klasse. Eigentlich eine todernste Person, die ihr Leben ihrem Beruf gewidmet hat, aber dann irgendwie ungewollt komisch. Außerdem besitzt auch dieser harte Brocken einen weichen Kern. ;)
Will Henry hingegen bleibt an vielen Stellen eher der Beobachter und seine Persönlichkeit fällt manchmal etwas blass aus. Vor allem am Anfang des Buches, aber gegen Ende bekommt er dann viel mehr Platz in der Geschichte und man kann ihn immer besser kennen lernen und stellt fest, was für ein wunderbares, mutiges Kind er doch eigentlich ist. Und wie sehr er Warthop vergöttert.
Was mir noch sehr gut gefällt ist, dass Rick Yancey viele bekannte Namen in seinen Roman einfließen lässt. So kann man sich manches besser als Real-Geschehen vorstellen. Verzeihung, das sind ja Tagebücher und die Geschichte ist natürlich keine Fiktion. ;)
Nachdem es im ersten Teil sehr wild herging und doch das ein oder andere Monster auftaucht, dauert es hier im zweiten Teil doch recht lange, bis wir das erste Monster dann wirklich zu Gesicht bekommen. Bis dahin ist dieses Buch aber ein spannender und manchmal witziger Abenteuerroman, den man gut lesen kann.
Und auch das Ende lässt keine Wünsche offen, denn es schließt diese Geschichte rund und gut ab und macht Lust auf den nächsten Teil. :)

Mein Fazit: Obwohl dieser Teil etwas ruhiger war als der erste und es weniger tatsächliche Monster drin vorkommen, hat mir dieses Buch aus der Monstrumologen Reihe auch wieder sehr gefallen. Ich mag die Reihe einfach, denn die Charaktere sind einfach klasse beschrieben und auch die Geschichte drumherum, dass es „echte“ Tagebücher sein sollen ist gut ausgedacht und konstruiert. Ich kann diese Reihe nur empfehlen, wenn man auf Monster steht. ;)