Rezension

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weniger spannend als Teil 1

Die Sanguis-Trilogie 2: Vivere militare est - Leben heißt zu kämpfen - Jennifer Wolf

Die Sanguis-Trilogie 2: Vivere militare est - Leben heißt zu kämpfen
von Jennifer Wolf

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Die mittlerweile 18-Jährige Miriam wartet zusammen mit Elias immer noch darauf, dass Calimero, ich Baby, sich in ihrem Bauch weiterentwickelt. Als sich Elias jedoch plötzlich in einen Menschen verwandelt, reisen die Beiden und Elias Großeltern Emilian und Melina zurück nach Köln. Dort werden sie von Miriams und Elias Eltern sowie von Miriams Bruder David und Elias Zwillingsschwester Ana schon sehnsüchtig erwartet, die Ältesten wollen Elias mysteriöse Krankheit aber vorerst geheim halten. Denn irgendjemand scheint die Krönung des nun verheirateten jungen Paares zu König und Königin der Vampire mit vielen Umgestaltungen unbedingt verhindern zu willen. Ist es vielleicht sogar jemand aus dem Kreis der Ältesten, der Elias und Miriam nach dem Leben trachtet?

 

Meine Meinung:

Das Buch startet im Anwesen von Elias Großeltern in Neuseeland, wo Elias sich dann plötzlich in einen Menschen verwandelt. Schon hier gingen meine Eindrücke zum Buch ziemlich auseinander. Schön war, mehr über Emilian und Melina und deren Vergangenheit zu erfahren, und auch Elias Wandlung zu einem Menschen hat auf ein spannendes Buch hoffen lassen. Allerdings war die relativ schnelle Rückverwandlung und die Aufklärung eher unspektakulär, besonders da in der Zwischenzeit oftmals gar nichts Spannendes passiert. Da befinden sich Elias und Miriam schon wieder im Anwesen in Köln und es wird erst mal ziemlich heile Welt gespielt, sowohl Grozas und Michels sind nur um Miriams und damit Calimeros Wohl besorgt und die übertriebene Freude ist nach einer Zeit anstrengend zu lesen. Überwogen haben damit ganz klar die „Familienszenen“. Besonders nervig empfunden habe ich den Sextrieb der beiden empfunden, ständig wollen sie übereinander herfallen, dabei hätten die Szenen in Neuseeland eigentlich schon gereicht und man hätte vielleicht etwas mehr Spannung aufbauen können. Denn die zwischendurch mal eingestreuten, halbwegs gefährlichen und fesselnden Situationen waren schnell wieder abgehakt und auch nicht richtig packend. Ebenso war Ana mit ihrer überdrehten Art nur noch ätzend  und auch Elias und Miriams ständige Sorge umeinander zählt in diese Kategorie. Und die Hochzeit und die Krönung fand ich einfach nur ziemlich übertrieben-alle sind glücklich, das Unheil konnte abgewendet werden, alles ist gut. Die Alltagsszenen waren zwar ganz nett geschildert, aber eben auch nicht spannend… Die einzigen wirklichen Lichtblicke für mich waren die Szenen mit David. Er ist mit seiner unterhaltsamen und ironischen Art ein super Charakter und er ist mir in diesem Band besonders ans Herz gewachsen. Die Dialoge zwischen ihm, Elias und Miriam sind einfach herrlich amüsant und ich musste richtig lachen, als er Elias als Mensch betrunken gemacht hat. Das war super und es gibt hier ein dickes Plus von mir! Vielleicht hat die Autorin ja noch mehr „Killerfragen“ wie „Wenn man einen Schlumpf würgt, welche Farbe bekommt er dann?“ oder „Warum laufen Nasen, während Füße riechen?“ parat? Schon allein das war ein Grund, das Buch weiterzulesen. Miriam war zwar manchmal auch ganz lustig, allerdings hat es bei ihr bei Weitem nicht so authentisch gewirkt wie bei David und sie ist mir mit ihrer übertriebenen Sorge und ihrer Naivität immer mehr auf die Nerven gegangen. Elias hatte im ersten Teil deutlich mehr Biss und nun fand ich ihn eher langweilig. Zwar ist er mir nicht unsympathisch, aber es gibt eindeutig stärkere Charaktere in diesem Teil. So z.B. Merkutio, dessen Vergangenheit mich sehr berührt hat und der mir mit seiner inneren Stärke immer mehr sympathisch geworden ist. Er hat ja zum Glück noch ein schlimmes Ende verhindert, die Gefahr an sich fand ich aber eher unspektakulär. Hier hätte man sich einen interessanteren Gegenspieler und ein aufregenderes Motiv suchen können. Daher für die Handlung und die Charaktere eher ein paar Punktabzüge. Cover und Schreibstil hingegen würde ich beide mit voller Punktzahl bewerten, das Cover passt gut zum Buch und die Darstellung von Elias trifft mit meiner Vorstellung von ihm überein.

 

Fazit:

Schwächer als der erste Teil, leider fehlt die Spannung öfter. Dafür sind die amüsanten Stellen und Dialoge aber einfach super! Für Fantasyleser und Vampirliebhaber sehr empfehlenswert, von mir gibt es 4 von 5 Punkten.