Rezension

Wenn am Ende die Sprache fehlt

Dankbarkeiten - Delphine de Vigan

Dankbarkeiten
von Delphine de Vigan

Bewertet mit 5 Sternen

Michka ist alt und lebt in einer Wohnung. Aufgrund ihres stetigen Abbaus von sprachlichen körperlichen und geistigen Fähigkeiten beschließt sie in ein Seniorenpflegeheim zu gehen. Sie hat angst vor der neuen Situation und plagt sich mit Alpträumen. Ihr Logopäde Jerôme und Marie eine junge Frau kommt sie in der neuen Lebenssituation besser klar. Der Logopäde nimmt ihre Sitzungen auf und als Leser spürt man richtig den stetigen Abbau. 

Bevor Michka bereit ist endgültig zu gehen, möchte sie sich bei einer Familie bedanken, die sie im zweiten Weltkrieg sie als Kind aufgenommen haben und sie vor der Deportation gerettet hat. Sie stellt Nachforschungen an, um sich bei dieser Familie zu bedanken.

Eigene Meinung:

Das Buch lebt von der Sprache. Es ist sehr komprimiert. Es umfasst weniger als 200 Seiten, doch die Autorin versteht es prägnant und ausdrucksstark ihre Botschaft an den Leser zu übermitteln. Das Buch zeigt eine Sensibilität und Empathie für die einzelne Figuren ohne dabei auf die Tränendrüse zu drücken. Auch die Übungen, die der Logopäde mit der Michka gemacht hat sind wirklich aus dem wirklichen Leben gegriffen. Ein großes Lob an die Schriftstellerin.

Ein großes Lob auch an die Übersetzung des Buch bestimmt nicht einfach gewesen (Synonyme und Wörter, die ähnlich klingen zu finden.

Fazit:Ein tolles Buch, welches ich jedem nur ans Herz legen kann!