Rezension

Wenn Amors Pfeile über den Wolken fliegen

Liebe in Reihe 27 - Eithne Shortall

Liebe in Reihe 27
von Eithne Shortall

Bewertet mit 3 Sternen

Viele kleine Liebesgeschichten über den Wolken und auf dem Boden. Ein schönes Buch für den Urlaub oder Urlaubsstimmung.

Cora arbeitet am Check-In-Schalter am Flughafen Heathrow und sieht diesen Job aber nicht als Übergangslösung an, wie er eigentlich vorgesehen ist. Denn aufgrund eines Sicherheitsfehlers wurde der Self-Check-In vorübergehend eingestellt. Nach einem schicksalhaften Tag, bei dem Cora zwei Singles auf einem Flug nebeneinander in Reihe 27 platziert hat, sieht sie es als ihre Aufgabe an, einsame Herzen zu ihrer großen Liebe zu verhelfen. In der Luft bekommt sie dafür Unterstützung von ihrer Freundin Nancy, welche als Stewardess arbeitet.

Das Buch verspricht eine leichte, romantische Geschichte und die bekommt man als Leser auch. Durch die verschiedenen Verkupplungsversuche von Cora, die auf den Flügen von ihrer Freundin Nancy unterstützt wird, liest sich das Buch ein wenig wie ein Episodenroman. Ich fand die einzelnen Geschichten mit den Passagieren an Bord wirklich wunderbar und war immer sehr gespannt, ob die möglichen Paare, die Cora zusammengesetzt hat, zusammenpassen. Cora selber bekommt ja nichts mehr mit, wie sich die Geschichte zwischen „ihren“ Paaren entwickelt, aber sie bekommt nach den Flügen immer Bericht von Stewardess Nancy. Nancy ist auch ihre Freundin und die beiden freuen sich immer über gelungene Verkupplungen.

Zu Anfang des Buches mochte ich Cora sehr gerne und habe es schön gefunden, sie in ihrem Alltag zu begleiten. Sie will eigentlich nur das Beste für ihre Mitmenschen und wünscht sich, für jeden den perfekten Partner zu finden. Mit der Zeit fand ich sie allerdings anstrengend, denn obwohl sie sehr viel Mitgefühl für andere - besonders für Fremde - hat, ist sie nicht unbedingt die beste Freundin. Sie schaut dann doch eher auf sich und ist zum Beispiel ganz von ihrem Verkupplungs-Projekt eingenommen. Um herauszufinden, ob sich ein geeigneter Kandidat an Bord eines Flugzeugs befindet, versucht sie auch so viel wie möglich über die Passagiere über das Internet herauszufinden und sie am Check-In-Schalter auszufragen. Dies war für mich keine reine Neugierde, sondern grenzte für mich schon fast in eine zwanghafte Verhaltensweise. 

Insgesamt gesehen mochte ich alle Charaktere recht gerne, alle hatten irgendwie ihre eigenen, sympathischen Macken, aber andererseits fand ich schade, dass es so viele Personen waren. Ein bisschen hat es sich angefühlt, als ob irgendwie immer jemand zu kurz kommt. Ein wenig hat mir einfach die Tiefe der Geschichte gefehlt.

Mir persönlich war das Ende auch irgendwie zu rasant und „unspektakulär“. Also irgendwie hatte ich da mehr erwartet. Aber im Großen und Ganzen ist die Geschichte so ausgegangen, wie ich es erwartet habe, auch wenn ich gehofft hatte, dass da noch Überraschungen auf mich warten.