Rezension

Wenn aus Opfern Täter werden

Krähenmädchen - Erik Axl Sund

Krähenmädchen
von Erik Axl Sund

Bewertet mit 4 Sternen

Charaktere:
Kommissarin Jeanette Khilberg, wie ihre männichen Kollegen aus allen Krimis/Thrillern, überarbeitet, keine Zeit für die Familie und und und. Ihr Mann ist Künstler, sie unterstützt ihn im "nichtstun" und der Dank folg in der Mitte des Buches. Ihr Sohn beklagt das sie nie Zeit hat und ihre Eltern bittet sie zu oft um Geld.
Sofia Zetterlund die "Psychologin" und mehr, was immer mehr zu Tage kommt, das sie eben Opfer war und am Ende des Buches ist auch sie sehr viel mehr.
Johannes Khilberg der Sohn von Jeanette hat auch noch eine besondere Rolle am Ende des Buches.
Victoria Bergmann, Patientin oder doch eine andere Persönlichkeit?

Schreibstil:
Ich hatte Probleme die Menschen zu "fühlen" sie waren mir zu oberflächlich beschrieben und es brauchte Zeit bis ich mich in sie reinfühlen konnte. Das ging mir leider mit den Opfern auch so, sie wurden mir zu lieblos beschrieben, es waren zuviele zu schnell hintereinander, sodass man ihrer nicht "gedenken" konnte. Das viele lag wohl an den immer wiederkehrenden Rückblicken, sodass aus drei, vier, gefühlte 20 Opfer wurden.
Zu oft wurden leider auch die Erzähler gewechselt und das verwirrte mich dann doch, weil es eben nicht gleich im ersten Absatz zu erkennen war.

Genre:
Psychothriller mit dem Hauptmerk auf sexuellen Missbrauch an Kindern die oft sehr jung sind. "Krähenmädchen" ist das erste Band von dreien und das Ende daher eben nicht das Ende. Ich habe seit Mitte des Buches einen Verdacht wie es endet, lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Band 2 wartet schon.

Mein lesen:
Das Buch hatte ich sehr schnell durch, da ich doch angezogen wurde. Ich fand es spannend erzählt obwohl sich da die Rezensionen sehr unterscheiden. Das Buch ist voll von "grausamen" Sachen und für Menschen mit Kindern (ich habe 4 Jungs) nicht immer einfach, den bei mir kommt eben immer wieder hoch, das sowas leider jeden Tag irgendwo passiert.
Leider kommt die "Polizeiarbeit" zu kurz es passiert zuviel durch Zufall oder nebenbei, Jeanette wird zuviel fremdbestimmt und schnell wird der Fall aufgeklärt, sodass sie dann in ihrem Urlaub weiter arbeitet. Mich würde es sehr ärgern wäre ich im wahren Leben Kommissar, das hat irgendwie einen komischen Beigeschmack.
Das Private finde ich sehr gut auch wenn es vorhersehbar war, da alle Kommissare so sind, jedenfalls in Büchern. Nur wie passen Jeanette und Sofia da zusammen? Sind das wieder "Männerträume"? Musste da noch ein Thema "abgearbeitet" werden?