Rezension

Wenn das Chaos regiert

Divided States of America - Claudia Kern

Divided States of America
von Claudia Kern

Was passiert, wenn der absolut falsche Mensch, auf dem Posten des mächtigsten Mann der Welt sitzt. Dieser impulsiv, unberechenbar und ein Rassist ist? Richtig er erlässt ein Dekret nach dem anderen, um überhaupt regieren zu können. Aber was passiert, wenn dieser mächtigste Mann der Welt ein Dekret erlässt, dass neben den von ihm gewünschten Effekt eine unschöne Begleiterscheinung mit sich bringt. Nicht schlimm, wenn es nur eine Fußnote im großen Weltgeschehen ist, jedoch eine Katastrophe wenn es ein riesiges Land auseinander reizt und nicht nur öffentliche Ordnung außer Gefecht setzt sondern in einen Bürgerkrieg mündet. Hinzu kommt ein Exodus aller Mexikanischstämmigen und anderer Einwanderer.

 

Man merkt recht schnell, dass die Autorin einen Drehbuchbackground hat, sie die Geschichte in kleinen Episoden erzählt. Das hat zwar den Vorteil das die Kapitel die relativ kurz sind sich flott weg lesen, jedoch wird es auch sehr schnell unübersichtlich.

 

Die Handlung wird in vielen kleinen Episoden und viel zu vielen Handlungssträngen erzählt. Leider wird die gesamte Handlung dadurch ziemlich schnell unübersichtlich und man muss sich sehr konzentrieren um die Zusammenhänge zu behalten. Auch dass der amtierende Präsident der USA als Blaupause diente merkt man als Leser sehr schnell. Was mich persönlich einwenig gestört hat, ist das die Handlung trotz den großen Umfangs doch recht oberflächlich ist und die Handlungsstränge nicht wirklich zusammengeführt werden. Am Ende hängen sie einfach in der Luft. Vielleicht hat auch noch niemand der Autorin gesagt, das ein gutes Buch von einer gut durchdachten Handlung lebt und nicht von einer möglichst hohen Seitenzahl. Und wenn man als Leser auf einen Thriller hofft wird man dann auch noch enttäuscht das es sich um eine Dystopie handelt. Nicht das ich diese nicht mag, das Gegenteil ist der Fall. Aber als Leser geht man dann doch mit einer ganz anderen Haltung an einen Roman heran.

 

Da sich die Autorin der Realität als Blaupause bedient hat kann man den fiktionalen Figuren den realen recht schnell zu ordnen. Gut einige Figuren mag man am Ende wie den kleinen Sam andere wie Johnson oder Amber könnte man am Ende schlicht auf den Mond schießen. Leider und das bedauere ich hier wirklich sehr hätte die Autorin wie auch bei der Handlung ein wenig mehr Arbeit in die Ausarbeitung der wichtigsten Figuren stecken können. Denn die bei den wirklich vielen Figuren verliert man einfach den Überblick. Man hätte doch auch die Handlung um nur 2 bis 3 Figuren herum aufbauen können.

 

Fazit: Eine viel zu umfangreiche Dystopie aber auf gar keinen Fall ein Thriller. Die Handlung zu flach und die Figuren zu wenig ausgearbeitet. Zusätzlich wird der Leser schier von den vielen Handlungsfäden und vielen Figuren einfach überfordert. Bis man sie alle sortiert und sie sich gemerkt hat, hat man das halbe Buch gelesen. Richtig begeistert bin ich von diesem Buch leider auch nicht, auch wenn es eine wirklich düstere Zukunft präsentiert. Unterhaltsam ja ist es aber eben mit den erwähnten Schwächen. Ich denke da gibt es wesentlich bessere Dystopien.