Rezension

Wenn das Leben besser als die Realität sein soll - Gebannt. Unter fremdem Himmel

Gebannt. Unter fremdem Himmel - Veronica Rossi

Gebannt. Unter fremdem Himmel
von Veronica Rossi

Bewertet mit 3 Sternen

Aria lebt eigentlich unter einer der behüteten Biosphäre - ohne Krankheit, ohne Schmerz ohne jegliche Sorgen. Doch dann verstößt sie gemeinsam mit ein paar anderen Jugendlichen gegen einige der Vorschriften, was tödlich für einige endet. Doch von dem Schock nicht genug, Aria wird auf Grund ihres Fehlverhaltens aus der Biospähre verbannt und unter falschen Vorwand in der Wildnis ausgesetzt. Sie ist sich sicher, damit ihrem eigenen Tod bereits ins Auge zu sehen.

In der Wildnis lebt Perry bei Stamm der Tiden. Doch durch sein Fehlverhalten und einen Eintritt in die Biosphäre sieht auch er sich gezwungen, seinen Stamm zu verlassen. Denn nur wegen ihm, wurde der Sohn des Stammesführers, seine eigener Neffe, entführt. Auf der Suche nach dem kleinen Jungen trifft er auf die völlig zerstörte Aria - und sieht in ihr seine Chance den Kleinen zurückzuholen.
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Der Trend zu Jugendbuch Trilogien reißt ja momentan gar nicht ab, wenn man da eine nicht sofort verfolgt ist man schnell mal wieder hinten nach. Es gibt einfach viel zu viel davon. Ich habe mich jetzt an dir Aria und Perry Trilogie herangewagt und bin noch nicht ganz so überzeugt.

Die Geschichte ist wieder dystopisch bis fast schon Science Ficion artig angehaucht. Die Erde wird von Ätherstürmen heimgesucht, weshalb sich die Zivilisation in geschlossene Biospähren zurückgezogen hat. Außerdem tragen die Bürger Smart-Eyes, die aus vielen zukunftsvisionären Filmen bekannte interaktive Brillen vor einem Auge. Das alles schön und gut, doch im Grunde geht es um diese Welt kaum bis gar nicht. Denn relativ schnell wird Aria aus dieser Gesellschaft verstoßen und landet in der puren Wildnis, eigentlich so wie sie uns auch jetzt bekannt ist. Wälder, Wiesen und gefährliche Tierarten stehen hier an der Tagesordnung, vermischt mit neuen Ätherstürmen aus dem Himmel.

Was allerdings wirklich sehr gewöhnungsbedürftig in dieser neuen Wildnis ist, sind die Klassen der Menschen, welche spezielle Fähigkeiten haben. Denn Perry, den wir am nähesten kennen lernen da die Hälfte der Geschichte aus seiner Sicht erzählt wird, ist ein Witterer und kann Gerüchte wesentlich besser und deutlicher wahrnehmen. Dadurch ist es ihm auch möglich die Gefühlsregungen von Menschen zu erriechen - klingt schon sehr animalsich nach Hund.
Dieses verbesserte riechen und auch der Einblick darin, hat es mir ein bisschen schwer gemacht mich wirklich in das Buch hinein zu finden. Denn mit den unterschiedlichsten Gerüchen und emotionalen Gerüchen vor allem konnte ich irgendwie herzlich wenig anfangen. Ich konnte mir kaum etwas darunter vorstellen geschweige denn wirklich verstehen was mir Perry da näher bringen wollte.
Genau deswegen haben die "Wilden" auch für mich eigentlich weniger den Eindruck von Gesellschaften im Mittelalter gemacht, sondern eher an überorganisierte Neandertaler erinnert. Ich weiß nicht wieso, aber dieses Bild habe ich kaum aus meinem Kopf hinaus bekommen.

Die Geschichte, die sich dann doch weniger auf Dystopie als mehr auf "durch die Wildnis schlagen" beschränkt, war auch einwenig langatmig und zu unoriginell. Mich konnte das ganze nicht wirklich packen. Es war durchaus unterhaltsam und nicht langatmig, aber ich hätte mir doch gerne ein bisschen mehr Handlung versprochen.
Im letzten Drittel zieht das ganze zwar wieder an, aber gerade am Ende, wo wirklich viel Spielraum gegeben war, wird die Geschichte einfach beschleunigt und vor ein Ende gesetzt, dass einen natürlich dazu auffordern soll auch die weiteren beiden Bände zu lesen.

Ob ich das machen werde ist mir noch nicht ganz klar, wirklich überzeugt hat mich die Geschichte um Arie und Perry nicht. Den immensen Drang mir jetzt die Hardcover Varianten der Bücher zuzulegen um sofort zu wissen, wie die Story weitergeht verspüre ich demnach nicht. Aber vielleicht schaffen es die Taschenbuchausgaben dann wieder, mein Interesse zu wecken. Immerhin habe ich bis dahin ja auch bisschen Zeit um mir das noch durch den Kopf gehen zu lassen. Vielleicht kitzelt dann doch irgendwo etwas weiter an meiner Neugierde.