Rezension

Wenn das Schauspiel zum Alltag wird... und das Leben seinen Glanz verliert

Keeping Secrets
von Anna Savas

Eine modern geschriebene Geschichte über eine Jungschauspielerin, die gelernt hat Stärke zu zeigen und lernen muss, was es heißt jemandem zu vertrauen. Zudem eine Geschichte über einen Journalismusstudenten, der lernen muss für sich selber Worte zu finden und nicht für den Geldgeber.

Anna Savas – Keeping Secrets

 

 

Wenn das Schauspiel zum Alltag wird... und das Leben seinen Glanz verliert

 

 

Meine Meinung / Bewertung:

Ich habe mich seit der Programmvorschau auf dieses Buch gefreut. Angefangen beim modern gestalteten Cover bis hin zum Klappentext hat mich das Buch direkt in seinen Bann gezogen. Ich habe schon Bücher über Schauspielstudenten gelesen, aber noch nie eins über eine erfolgreiche Jungschauspielerin, die die Kinokassen füllt.

Gleich zu Beginn wird einem klar, dass Tessa einiges an Ballast mit sich herumträgt und ihre Gedanken davon beherrscht werden der Presse stets ein gutes Bild von sich zu zeigen. Als Leser wird einem schnell vermittelt, dass ihre Tätigkeit als Schauspielerin nicht mit dem Verlassen eines Filmsets endet. Es steckt noch viel mehr dahinter. Und es ist Coles Aufgabe als Journalist der Unizeitung herauszufinden, wer die Person hinter der Schauspielerin ist.

Die beiden hatten einen mehr als unglücklichen Start – was mich persönlich sehr amüsiert hat. Doch nach und nach entwickelt sich zwischen beiden etwas. Dies ist vermutlich Coles Freundeskreis, allen voran Ella, geschuldet, dem Tessa sich unvermittelt anschließt, was für mich zunächst nicht passte. Tessa ist übervorsichtigt und passt genau auf, wem sie was von sich offenbart. Doch der Aufenthalt in Faerfax löst bei ihr ein Bedürfnis nach Freunden abseits des Showgeschäfts aus, was wiederum auch völlig verständlich ist.

Beide Protagonisten zeigen verschiedene Seiten von sich, was mir einerseits gefällt, da es sie authentisch macht, es mir andererseits jedoch schwer machte sie sympathisch zu finden.

Und doch hat mich die Geschichte gefesselt. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, es war ein durchgehender Lesefluss ohne Stolpersteine. Lange Zeit war das Buch für mich ein Kandidat für 5 Sterne und doch hat es letztlich für mich für den fünften Stern nicht gereicht. Warum? Das erklär ich gerne: Es war schon ein ziemliches hin und her zwischen den Protagonisten. Eine Reiberei weniger wäre völlig ausreichend gewesen. + Es gab zu viele Charaktere, die alle ihre eigenen Probleme hatten, die wiederum teils mehr teils minder detailliert beschrieben wurden. Ein bisschen weniger hätte der Geschichte in meinen Augen gut getan. So musste ich zwischendurch überlegen, ob das jetzt Person A mit Problem B oder Person C mit Problem D war und welches Problem noch mal Person A und Person B miteinander hatten. Es ist nicht das erste Mal, dass ich den Auftakt einer neuen Reihe lese und es mir persönlich zu viele ausgearbeitete Nebencharaktere waren. Vermutlich geht das mit einem Auftakt einher, immerhin bildet er den Grundstein für die Folgebände. + Ein Teil von Tessas Geheimnis war mir schon recht früh klar. + Ich mag es nicht, wenn Sachen offen bleiben. So gibt es verschiedene Fragen, deren Beantwortung das Buch mir schuldig blieb. Sie sind zwar letztlich für den Ausgang der Geschichte nicht von Bedeutung, aber meine Neugier war nun einmal geweckt.

 

Mein Fazit:

Eine modern geschriebene Geschichte über eine Jungschauspielerin, die gelernt hat Stärke zu zeigen und lernen muss, was es heißt jemandem zu vertrauen.

Zudem eine Geschichte über einen Journalismusstudenten, der lernen muss für sich selber Worte zu finden und nicht für den Geldgeber.

Auch wenn mir die Szenen mit den Freunden besondere Freude bereitet haben, waren es mir letztlich doch zu viele Nebenschauplätze.

 

 

Sterne: 4 von 5!

 

 

Viel Spaß beim Lesen!