Rezension

Wenn das Schicksal zuschlägt...

Die Liebe ist ein schlechter Verlierer - Katie Marsh

Die Liebe ist ein schlechter Verlierer
von Katie Marsh

Bewertet mit 5 Sternen

Hannah und Tom haben sich unsterblich verliebt und Hannah könnte nicht glücklicher sein, als Tom ihr einen Heiratsantrag macht. Doch während ihrer Ehe ändert sich der Umgang miteinander... Tom wird immer liebloser, Hannah leidet mehr und mehr unter ihrer Beziehung. Gerade als Hannah sich von Tom trennen und endlich ihren Lebenstraum wahr machen will, erleidet er einen Schlaganfall. Und plötzlich ist alles anders und vom alten Leben ist nichts mehr da...

Cover:
Das Buch ziert eine Sonne mit ganz vielen Regentropfen. Ich finde, für eine Liebesgeschichte genau richtig. Womit ich allerdings weniger anfangen konnte, ist der Titel dieses Romans, denn ich finde keinen richtigen Zusammenhang. Ich kann nirgends erkennen, dass hier die Liebe verloren hat. Aber vielleicht entgeht nur mir der Sinn des Titels ;-)

Die Charaktere:
Da ist als erstes Hannah, eine quirlige junge Frau, die das Leben und das Reisen liebt und sich unsterblich in Tom verliebt. Jedoch verliert diese Liebe während ihrer Ehe immer mehr den Glanz. Tom geht voll in seinem Beruf als Anwalt auf und kümmert sich immer weniger um Hannah... mehr noch, es macht den Anschein, als wäre er oft einfach nur genervt von ihr, ihrer lockeren Art und als würde er sie mehr und mehr als "Anhängsel" sehen. Mit dem Charakter von Tom wurde ich nicht so wirklich warm. Es ist schrecklich, was ihm passiert ist und unfassbar in Worte zu fassen, dennoch habe ich kein Verständnis dafür, wie er während seiner Karriere als Anwalt mit Hannah umgegangen ist. Julie, Toms kleine Schwester... was sie angeht, bin ich hin- und hergerissen. Als ihre Mutter erkrankte, hat sie sich rührend um sie gekümmert und war immer für sie da und dafür habe ich sie ins Herz geschlossen. Jedoch war ihr Verhalten gegenüber Hannah absolut inakzeptabel. Ich verstehe, dass sie anfangs Angst hatte, Tom an Hannah zu "verlieren", aber nach einer Weile hätte sie merken müssen, dass das absolut nicht in Hannahs Absicht stand. Alle Charaktere sind sehr fein gezeichnet und klar dargestellt.

Mein Eindruck vom Buch:
Der Schreibstil von Katie Marsh gefällt mir sehr. Vor allem die Gefühlswelt von Hannah fand ich wundervoll geschrieben und ich konnte mich richtig in Hannah reinversetzen... in die Zerrissenheit zwischen Verantwortung für Tom und dem Wunsch, ihrem Lebenstraum zu folgen und nach Tansania zu gehen. Die Kapitel im Buch wechseln ab zwischen der Vergangenheit beginnnend mit ihrem Kennenlernen und der Gegenwart, in der Tom gerade den Schlaganfall erleidet. Katie Marsh schafft es in ihrem Buch, keine Langeweile aufkommen zu lassen, im Gegenteil, ich konnte es immer kaum erwarten zu erfahren, wie es mit Hannah und Tom weitergeht!
Dieser Roman zeigt auf, dass alles seine zwei Seiten hat. Wie eine Medaille. Und dann kommt es drauf an, was man daraus macht: versinkt man in Selbstmitleid oder fängt man an zu kämpfen. Denn auch aus dem schlimmsten Schicksal kann etwas gutes entstehen und wie schon Hermann Hesse meinte: und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben...

Fazit:
Glasklare Leseempfehlung für alle, die außergewöhnliche Liebesgeschichten mögen.