Wenn der Epilog nicht wäre
Bewertet mit 4 Sternen
Jems Yin Fen ist nun endgültig aufgebraucht. Tessa wird bei einem Angriff von Mortmain entführt und Will reitet ihr nach. Doch die Zeit arbeitet gegen sie.
Das Buch fängt sofort spannend an und fesselt einen durchweg bis zum Schluss. Diesmal schickt Mortmain eine noch größere und mächtigere Automatenarmee, die einem die Haare zu Berge stehen lässt. Zwischendurch gab es einen kleinen Spannungsabfall, doch der tut der Sache keinen Abbruch. Clare macht das alles mit vielen Überraschungen und unerwarteten Wendungen wett.
Im letzten Band der Reihe erfährt man wieder viel über die Zwischenmenschlichen Beziehungen der Charaktere zueinander (Charlotte-Henry, Gideon-Sophie usw.) was das Buch für mich erst richtig lesenswert gemacht hat. Schließlich schließt man auch so unerwartete Figuren wie Gabriel Lightwood, welcher eine riesen Wendung durchgemacht hat, ins Herz.
Magnus Bane darf natürlich auch wieder nicht fehlen und seine besondere Beziehung zu Will treibt mir jedes Mal Tränen in die Augen. Auch lernt man mehr über die Brüder der Stille und was es mit der Bindung zwischen zwei Schattenjägern (Parabatai) genau auf sich hat.
Zu meiner großen Freude wurden die wichtigsten Fragen (Wer oder was ist Tessa, welche Aufgabe hat ihre Engelskette)geklärt, es bleibt praktisch nichts offen.
Um Jem habe ich getrauert und sein Schicksal hat mich unendlich traurig gemacht, doch mein absoluter Liebling ist und bleibt Will. Und Will hat es meiner Meinung nach ziemlich schlecht getroffen, da seine große Liebe Tessa nun seinen besten Freund und Parabatai Jem heiraten wird.
Tessa hat mir in dem Buch nicht so gut gefallen, wobei ich es nach sorgfältigem Überdenken nur darauf zurückführen kann, dass sie immer noch zwischen zwei Männern steht. Zwar hat sie sich für Jem entschieden, doch schmachtet sie immer noch Will hinterher und da jeder weiß, dass Jems Zeit abgelaufen ist, ist es auch kein Geheimnis mehr, was Tessa dann wohl machen wird.
Ohne auf den Epiloginhalt einzugehen, muss ich leider sagen, dass er mir die Freude über das Buch ein klein wenig getrübt hat.
Man hätte gut und gerne vor dem Epilog aufhören können zu lesen und alles wäre wunderbar gewesen, mal abgesehen von Clares Hang zu Happy-End-Kitsch. Doch als ich dann den Epilog gelesen habe, war ich ziemlich verwirrt und sehr unzufrieden. Das hätte man definitiv anders lösen können bzw. sollen.
(Wer wissen will, was ich meine, soll sich Dins Rezension anschauen, aber Achtung, ihre Meinung über den Epilog enthält Spoiler.)
Alles in allem ein etwas kitschiges (ohne den Epilog) und unpassendes (mit Epilog) Ende der Reihe. Trotz der stellenweise negativen Meinung ist die Reihe absolut empfehlenswert und ein Muss in jedem Bücherregal von Fantasy-Clare-Fans!