Rezension

Wenn der Killer zum Helfer der Cops wird…

Ich bin die Angst
von Ethan Cross

Gut ein Jahr ist Marcus Williams nun Bestandteil der Shepherds, einer irgendwie halb-legalen Organisation zur Verbrechensbekämpfung. Seine Erfolgsquote ist gut, dennoch fühlt er sich nicht so recht wohl. Die Tatsache, dass er Menschen ermorden muss um andere Menschen zu retten widerstrebt ihm und macht ihm sehr zu schaffen. Aber ein neuer Fall fordert seine ganze Aufmerksamkeit, rückt ihn aber auch wieder einmal in den Fokus des Serienkillers Francis Ackerman jun. – der mischt sich nämlich unentwegt ein, sobald er denkt, Marcus bräuchte seine Hilfe. Allerdings ist dieser neue Fall aber genauso rätselhaft, wie grausam. Der „Anarchist“ tötet Menschen, zwingt sie dazu, ihm dabei in die Augen zu sehen und hinterlässt lediglich an jedem Tatort einen Kreis mit einem großen „A“ darin.

Der Anarchist verdankt seinen Namen einem großen Symbol, dass er an jedem Tatort hinterlässt – ein großer Kreis mit einem „A“ darin. International ist das das Zeichen für Anarchie und wird gern vielfältig verwendet. Dabei hat der Täter ansonsten eigentlich nichts Anarchisches an sich, wenn man mal davon absieht, dass er sehr grausam mordet. Von seiner Mordlust mal abgesehen führt er ein biederes, braves Familienleben und liebt seine Frau und seine beiden Kinder.

Das Private

Neben dem aktuellen Fall ist Marcus Williams sehr mit seinem Privatleben beschäftigt, dass schon eher ein bisschen was anarchisches hat :-) Da gibt es Maggie, die schon aus dem ersten Teil bekannt ist und eigentlich lieben sich die beiden – aber Marcus denkt er könne oder dürfe nicht lieben? Whatever, jedenfalls finden die beiden nicht zueinander, was Maggie mehr als einmal in Gefahr bringt. Dann gibt es da noch Ackerman jun., der sich auch in diesem Fall als sehr effektiver Nebenermittler betätigt und Marcus ständig anruft um ihm auf die Sprünge zu helfen.

Das Geheimnis – Teil 1

Im Laufe dieser zahlreichen Gesprächen erfährt Marcus auch ein paar Dinge, die sich mit seinen Kindheitserinnerungen decken und sein diffuses Gefühl gegenüber Francis Ackerman jun. erklären. Allerdings ist das bei weitem noch nicht alles, wie sich später herausstellen wird. Aber erst einmal jagt Marcus erfolgreich den Anarchisten,  mit viel Action und Tamtam. Am Ende stellt er ihn in einem großartigen Showdown – Ende gut, alles gut.

Das Geheimnis – Teil 2

Nach der erfolgreichen Jagd auf den Anarchisten führ Marcus ein sehr ernsthaftes Gespräch mit seinem Boss. Dabei erfährt er Dinge, die er vielleicht lieber gar nicht gewusst hätte – auf jeden Fall wird dieses Gespräch wohl dazu führen, dass er sich noch viel mehr und viel intensiver mit Francis Ackerman jr. beschäftigen muss. Eigentlich ist dieses Gespräch eine Art Cliffhanger, allerdings wirkt es nicht besonders spannend, wenn man weiß, dass es noch etliche Bücher danach gibt :-)

Spannung, Action und wenig Wahrhaftigkeit

Freunde subtiler Spannung werden  bei Ethan Cross ohnehin nicht so wirklich glücklich – aber ich mag diese Reihe, eben weil sie so actionlastig ist. Es qualmt, fackelt, knallt und quietscht an allen Ecken und Kanten, manches ist ein bisschen sehr durchsichtig, aber das stört mich in diesem  Fall nicht :-) Die Glaubhaftigkeit ist ohnehin nicht gegeben, denn ich bezweifel ernsthaft, dass es auch  im Land der unbegrenzten Möglichkeit so etwas wie Shepherd-Organisation geben könnte. Also kann man ganz ungeniert, aber mit viel Spaß und Knalleffekt, gerne übertreiben.

Mein Fazit:

Ich bin die Angst ist ein gelungener zweiter Band der Shephard-Reihe von Ethan Cross. Viel Action, grausige Morde und ebenso grausige Psychopathen bilden gemeinsam einen absoluten Pageturner.