Rezension

Wenn der Thrill-Effekt fehlt!

In a Dark, Dark Wood - Ruth Ware

In a Dark, Dark Wood
von Ruth Ware

Im Blickpunkt des englischsprachigen Krimis steht Nora, die zu einer Junggesellinnen-Party ihrer Freundin Claire eingeladen wird. Beide waren vor Jahren beste Freundinnen. In einem abgelegenen Waldstück findet sich die illustre Runde zu ihrer Party in einem Cottage ein.
Danach nehmen die Dinge einen seltsamen Verlauf.

Eigentlich ist dieses Szenario wie gemalt für einen packenden Krimi oder Thriller. Doch der Schein trügt leider ein wenig. 
Zwar ist der Autorin sehr daran gelegen, den Ort des Geschehens als Steilvorlage für Psychothrill vom Feinsten zu nutzen, doch das Ganze erinnert eher an ein psychologisches Kammerspiel.
Spannung ist definitiv vorhanden. Zu erwähnen wäre der Ort, von dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Ein Telefon, das nicht mehr funktionstüchtig ist, der dunkle Wald rund um das Haus und die Gruppe von jungen Frauen, die sich persönlich überhaupt nicht kennen und diese Situation nun irgendwie aushalten müssen.

Ruth Ware streut auch immer wieder Perspektiv-Wechsel ein, um den Spannungsfaktor zu erhöhen. Eine gute Methode in meinen Augen. Auch die gut verständliche Sprache ist ein klarer Pluspunkt, denn das Buch lässt sich sehr gut lesen. Somit hätten auch Leser, die nicht sehr oft englische Lektüre lesen, überhaupt keine Probleme.

Leider kann mich das Buch aber nicht bis zum Schluss fesseln, weil einfach die Klischees regieren. Das gesamte Geschehen wirkt konstruiert und mehr als vorhersehbar. 
Sehr schade, denn allein das Cover lässt auf einen packenden Thriller der besonderen Art hoffen.

Trotzdem bietet dieses Buch dem Krimi-Leser solide Spannungsmomente, doch der typische Thrill fehlt leider.