Rezension

Wenn dich der Schattenjäger- Virus packt…

Lady Midnight
von Cassandra Clare

Bewertet mit 4 Sternen

Ich zähle zu den Lesern, die zwar schon viel Positives über die Bücher von Cassandra Clare gehört, aber noch keines gelesen haben. Bei diesem wollte ich dann nun aber doch wissen, was die Autorin kann und die unglaublich tolle Aufmachung des Buches war nicht ganz unschuldig daran.

In der Geschichte geht es um die 17 Jahre alte Emma Carstairs, die bereits Vollwaise ist, weil ihre Eltern bei einem Mordanschlag starben. Emma glaubt, dass hinter dem Tod ihrer Eltern weit mehr steckt als bisher bekannt ist und als eine Mordserie LA heimsucht, begibt sie sich auf Spurensuche. Was wird sie nur herausfinden?

Die über 800 Seiten wirkten auf mich anfänglich abschreckend, aber die Autorin hat einen so fesselnden Schreibstil, dass es einem sehr bald recht ist, dass man reichlich Lesestoff geboten bekommt.

Wie gesagt kenne ich kein einziges Buch der Autorin, aber ich habe mich dennoch schnell zurechtfinden können, so dass ich einfach mal behaupte, dass auch Quer- und Neueinsteiger hier gänzlich auf ihre Kosten kommen.

Im Mittelpunkt der Handlung stehen Emma und ihre Freunde Cristina und Julian. Emmas Schicksal hat mich sofort ergreifen können und ihr Wille herauszufinden was wirklich geschah, auch gegen den Wunsch des Rates, konnte ich mehr als nur nachvollziehen. Und auch Julian mit all seinen Bürden war mir direkt sympathisch. Er teilt Emmas Schicksal Waise zu sein, muss sich zudem aber um seine Geschwister kümmern. Ich stelle mir das wirklich nicht leicht vor in dem Alter bereits eine Art Vaterersatz zu sein.

Die dargestellte Welt erschloss sich mir nicht immer, was aber eher mit mir zu tun hat, da ich mich öfter mal schwer tue bei Fantasy mir alles vorstellen zu können, wahrscheinlich weil ich so etwas eher selten lese und da nicht so die Erfahrungswerte habe.

Mir hat gut gefallen, dass sich actiongeladene Szenen mit gefühlvollen Handlungssträngen, aber auch Liebesszenen abwechseln und dass auch Freundschaften nicht zu kurz kommen.

Die Liebesgeschichte zwischen Emma und ihrem Julian ist glaubhaft dargestellt und ich bin ehrlich gesagt Fan von vermeintlich verbotenen Liebesbeziehungen, die alles andere als einfach sind.

Richtig klasse fand ich, dass die ganzen Offenbarungen erst im letzten Drittel des Buches kommen, denn nur so bleibt man dauerhaft am Ball. Man kann zwar bereits vorher viele Vermutungen anstellen, aber die Auflösungen kommen erst am Schluss, genau wie ich es mag.

Für mich ein gelungener Auftakt, der mich neugierig auf mehr macht. Ich sollte wohl doch endlich mal in die Schattenjägerwelt abtauchen.

Fazit: Klasse Fantasyunterhaltung mit Suchtpotential. Ideal auch für Einsteiger in das Schattenjägermysterium geeignet. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus und freue mich auf die Fortsetzung.