Wenn dich die Vergangenheit einholt...sehr spannender Thriller!
Bewertet mit 4 Sternen
Kurzbeschreibung:
Jesse Berg ist ein erfolgreicher Kinderarzt. Frisch geschieden, kümmert er sich liebevoll um seine kleine Tochter Isa. Über seine Vergangenheit spricht er nicht. Bis plötzlich seine Exfrau ermordet und seine Tochter entführt wird. Der Täter hinterlässt für Berg eine Nachricht: Sie gehört dir nicht. Du musst sie vergessen. Berg ist klar, dass er selbst das Ziel des Anschlags ist. Eine lang vergessene Schuld drängt ans Licht. Um Isa zu finden, muss er das tun, was er nie wollte: zurück in seine Vergangenheit. Zurück ins Heim. Dort hat er gelernt, sich zu wehren, und dort wäre er beinahe getötet worden. Berg nimmt die Kampfansage an. Denn für Isa würde er alles tun. Auch ein zweites Mal durch die Hölle gehen.
Meine Meinung:
Schon die Vorgänger von Marc Raabe "Schnitt" und "Der Schock" konnten mich überzeugen.
Auch sein neustes Werk "Heimweh", zog mich von Anfang an in seinen Bann. Marc Raabe fackelt nicht lange herum, wird man sofort im Prolog bereits mit grausamen Details der Geschichte konfrontiert. Den eigentlichen Sinn dahinter versteht man wahrlich erst nach der Auflösung, doch somit ist gleich eine spannende Atmosphäre vorhanden.
Die Story - der Plot, konnte mit einigen Überraschungen auftrumpfen.
Die Rückblenden in die Vergangenheit, die mir besonders gut gefielen, warfen etwas Licht ins Dunkel. Man begann zu grübeln... und ich muss sagen, meine Vorahnung bewahrheitete sich am Ende. Deshalb war ich bei der Auflösung nicht allzu überrascht, aber es war dennoch interessant zu erfahren, welch unglaubliche Dinge vor sich gingen.
Zwischenzeitlich waren mir einige Szenen etwas zu sehr in die Länge gezogen, vor allem, wenn das vorherige Kapitel mit einem Cliffhanger endete, wollte man doch schnellstmöglich wissen, wie es weiter geht.
Die letzten Kapitel waren dann das Highlight.
Die Ereignisse und Erkenntnisse überschlugen sich - meine Vorahnungen wurden bestätigt.
Jedoch hätte ich mir die Auflösung trotzdem etwas ausführlicher gewünscht.
War mir etwas zu schnell erzählt und irgendwie fehlte mir noch etwas.
Als Psychothriller würde ich das Buch auch nicht bezeichnen. Thriller, klar. Dafür war alles vorhanden. Aber das psychologische kam hier eindeutig zu kurz.
Die Figuren waren dafür gut ausgearbeitet und beschrieben und gerade die Hauptfigur Jesse Berg, kam sehr gut rüber.
Der Autor konnte einen geschickt in die Irre führen und man wusste manchmal wirklich nicht mehr, wer nun gut oder böse ist.
Sehr gut!
Fazit:
Ein sehr empfehlenswerter Thriller mit einer tollen Story, die für mich eins, zwei Längen aufwies, ansonsten aber wirklich sehr irreführend und absolut spannend war.