Rezension

Wenn die erste Liebe ins Wasser fällt

Erste Liebe, zweite Chance
von Meg Cabot

Bewertet mit 5 Sternen

Jede einzelne Zeile dieses Buches trägt den Stempel Meg Cabots auf sich. Wie jedes Buch, wird auch dieses hier mit sehr viel Humor begleitet, wodurch man fast auf jeder Seite mindestens einmal Lachen muss. Geschrieben wurde diese Geschichte in sehr vielen unterschiedlichen Formanten, so verfolgte man das Geschehen durch Mails, SMS, Rezensionen, Tagebucheinträgen, Zeitungsberichten und vieles Mehr. Hierbei handelt es sich um ein vollkommen originelles Format, welches jedoch ein besonderes Kennzeichen dieser Reihe ist. Der Erzählstil ist auf jeden Fall zu keiner Zeit wie in anderen Romanen! Mir persönlich hat das sehr gut gefallen, da man dadurch praktisch durch die Seiten fliegt und ein gewisses Alltagsgefühl vermittelt wird. (Wer von uns schreibt nicht täglich an Mails, WhatsApp/Facebook Nachrichten oder Ähnlichem?)

„Erste Liebe, zweite Chancen“ spielt in einem kleinen, dorfähnlichen Ort namens Bloomville, indem sich praktisch alle Nachbarn kennen und jedes noch so kleine Gerücht, schnellstens die Runde macht. So auch die Geschichte, dass der ehrenwerte Richter der Stadt und seine Frau in einem Restaurant mit einer Briefmarke zahlen wollten und damit beginnt das Chaos erst richtig.

Die zwei Senioren möchten das Leben führen, wie sie es ihnen gefällt. So kauft sich der Richter Richard eine komplette Hammersammlung, anstatt Steuern zu zahlen. Immerhin ist sein Steuerberater vor fünf Jahren verstorben, also muss er doch keine mehr bezahlen oder? Seine Frau Constance wiederum füttert alle Katzen der Nachbarschaft, die seitdem ihre Wohnung belagern und vieles mehr. Dass ihre Kinder danach an ihrer beiden geistigen Gesundheit zweifeln, ist doch völlig über dramatisiert oder?

Marshall, Trimble, Reed (die Kinder der Beiden) und Carly denken auf keinen Fall so. Mit diesen Charakteren ist der Autorin bereits eine Vielzahl an individuellen Persönlichkeiten geglückt. Marshall und Carly sind das witzige Ehepaar, das besonders mit ihren kleinen Zankereien beziehungsweise mit ihrem sarkastischen Humor, hervorsticht. Es gibt keine Situation über die diese Zwei nicht irgendeinen witzigen Kommentar abgeben. Jedoch stechen bei Ihnen auch viele Elemente hervor, wie zum Beispiel, dass Marshall eindeutig Probleme mit seiner Handy Autokorrektur hat, was andauernd für Schmunzler sorgt.

Trimble wirft bereits zum Anfang der Geschichte die Flinte ins Korn. In der Familie scheint sie recht unbeliebt zu sein und bei missglückten Situationen ist sie auch immer die Erste, die eine „Mecker“-Mail herum sendet.

Reed hingegen war seit ungefähr 10 Jahren nicht mehr in der Stadt, nachdem er einen riesen Streit mit seinem Vater hatte. Seitdem ist er ein berühmter Golfspieler geworden und hat sich auch seit diesem Vorfall nicht mehr bei der Protagonistin des Buches, Becky, gemeldet. Damals waren sie noch das Traumpaar der Stadt, bis Reed sich entschloss ohne ein Wort wegzuziehen. Jetzt soll Becky jedoch den Eltern von Reed dabei helfen, in einen Seniorenort umzuziehen.

In der Geschichte gibt es noch zig weitere Charaktere, wie zum Beispiel die beste Freundin von Becky Leeanne, Beckys fester Freund Graham, ihre Schwester und Mutter, sowie Reeds Onkel und viele mehr. Die Charaktere machen bei diesem Erzählstil diese Geschichte erst aus und ich könnte euch sicherlich noch viel mehr zu ihnen erzählen. Alle waren originell, einzigartig, mal mehr oder mal weniger humorvoll und einige richtig liebenswert.

Doch nicht nur die Charaktere sind total originell, sondern auch der komplette Handlungsverlauf ist es. Von so einer Storyline habe ich vorher noch nie gehört beziehungsweise gelesen und somit habe ich diese Geschichte mit großem Interesse verfolgt. Die Autorin schafft es, selbst einen Seniorenumzug humorvoll und spannend zu erzählen, so dass man am Ende mit einigen Wendungen immer noch überrascht werden kann. Das schätze ich an der Autorin UND an diesem Buch sehr!

Auch die Liebesgeschichte weiß von sich überzeugen. Sie versprüht einen wirklich leichten, schönen Flair, bleibt (wie der Rest des Buches) einzigartig, humorvoll und kommt komplett ohne Klischees aus. Eine Geschichte zweier Erwachsener, die immer noch auf der Suche nach dem richtigen Weg in ihrem Leben sind und trotzdem noch für Schmetterlinge im Bauch des Lesers sorgen können.

Fazit:

Typisch Meg Cabot! Eine total originelle und skurrile Geschichte, die nur sie so spannend und witzig erzählen hätte können. Mit "Erste Liebe, zweite Chance" hält man ein Buch mit einem Erzählstil, angepasst an unsere moderne Technikwelt, in den Händen und eine Liebesgeschichte, abseits der typischen Klischees. Wer etwas Abwechslung, etwas zum Lachen und Abschalten, sowie eine süße Liebesgeschichte sucht, ist hier goldrichtig.