Rezension

Wenn die Hauptfigur interessanter als die Geschichte selbst ist...

Das Falsche in mir - Christa Bernuth

Das Falsche in mir
von Christa Bernuth

Bewertet mit 4 Sternen

Mit 50 Jahren hat Lukas Salfeld eine dunkle Vergangenheit hinter sich, die kurz davor ist, wieder zum Leben erweckt zu werden. Als Jugendlicher schnitt er seiner damaligen Freundin die Kehle durch und fügte ihr post mortem noch tiefe Schnittwunden zu. Dafür ging er mehrere Jahre in den Knast und wurde seitdem auch nicht mehr auffällig. Als er auf der Straße aber einem Mädchen begegnet, dass seiner toten Freundin sehr ähnelt, spürt er, wie er sich verändert und sein ganzes hart aufgebautes Leben ins Wanken gerät…

Die Kurzinformation hat mich extrem neugierig gemacht. Ich hatte keine Erwartungen an dieses Buch, weshalb ich auch nicht enttäuscht wurde, dafür aber positiv überrascht.

Das Geschehen reißt einen mit. Es ist nicht blutrünstig und sehr spannend geschildert. Man bekommt Einblicke in Lukas‘ Denken und weiß manchmal selbst nicht so recht, was man eigentlich glauben soll. Gerade Lukas‘ Zwiespalt ist hier extrem gut dargestellt und bringt einen immer wieder zum Grübeln, was denn nun dahintersteckt.

Ich muss gestehen, dass mich die Aufklärung der Mordserie, die hier in diesem Buch dann behandelt wird, nicht so sehr interessiert hat wie Lukas‘ Gedankengänge. Schön wäre hier noch tieferer psychologischer Einblick gewesen!

Das Ende konnte mich leider nicht so überzeugen. Es war nicht schlecht, aber jetzt auch nicht so, dass ich dachte: „Wow, dieses Buch wird mir noch lange in Erinnerung bleiben!“
Dennoch habe ich mich während des Lesens nie gelangweilt und würde es deswegen auch weiterempfehlen. Dementsprechend vergebe ich 4 von 5 Sternen :)