Rezension

Wenn die Lektorin zur Detektivin wird...

Die Morde von Pye Hall - Anthony Horowitz

Die Morde von Pye Hall
von Anthony Horowitz

Bewertet mit 4 Sternen

Susan Ryeland ist als Lektorin bei einem Verlag tätig. Dieser vertreibt die Bestseller-Reihe rund um den Detektiv Atticus Pünd, der im Stil von Hercule Poirot ermittelt. Susan ist gerade dabei das neueste Manuskript  des Erfolgsautors Alan Conway zu lesen, als sie bemerkt, dass die letzten Seiten fehlen. Zudem scheint der Autor verschwunden zu sein und da Susans beruflicher Erfolg abhängig ist vom Wohlergehen Conways macht sie sich selbst an die Ermittlungen.

 

Anthony Horowitz hat hier einen Krimi in einen anderen Krimi verschachtelt. Als Leser bekommt man zunächst auch das Manuskript zu lesen und wird in ein englisches Dorf mitten der 50er Jahre versetzt. Die Haushälterin Mary Blakiston wurde ermordet und es gibt genügend Verdächtige in dem kleinen Dorf mit seinen Geheimnissen. Dieser Teil, also das Manuskript ist in einer anderen Schriftform geschrieben, sodass man immer weiß, in welchem Teil der Geschichte man sich befindet. Doch dann endet das Manuskript und die letzten beiden Kapitel fehlen einfach. Hier setzt nun die Geschichte rund um Susan Ryeland an. Ich muss sagen, dass mir der Teil, der in dem englischen Dorf spielt viel besser gefallen hat. Man konnte sich unheimlich gut in die Geschichte hineinversetzen.

Erzählt sind beide Teile wieder nahezu perfekt, wenn auch auf verschiedene Weise. Hier zeigt Anthony Horowitz wieder seine meisterliche Erzählkunst, die ich schon von „Das Geheimnis des weißen Bandes“ kenne.

600 Seiten insgesamt, von denen gut die Hälfte auf das Manuskript entfällt. Den zweiten Teil fand ich etwas langatmig, ein paar Seiten weniger hätten der Geschichte gut getan.

Dennoch gebe ich meine absolute Leseempfehlung, allein schon wegen des guten Erzählstils und des spannenden Falls der „Morde von Pye Hall“.