Rezension

Wenn die Schmetterlinge fliegen...

Wenn gestern unser morgen wäre - Kristina Moninger

Wenn gestern unser morgen wäre
von Kristina Moninger

Bewertet mit 4 Sternen

Sara lebt in ihrem strikt durchorganisierten Leben. Alles verläuft nach Plan und Sara erfüllt alle Erwartungen, die an sie gestellt werden. Sie hat einen gut bezahlten Job, einen Anwalt-Freund, gut betuchte Eltern in der High Society und würde niemals über die Stränge schlagen. Bis sie eines Tages Matt trifft. Matt bringt ihre Schmetterlinge zum Fliegen und Matt lässt sie alle ihre bisherigen Linien vergessen. Doch kaum lässt sie sich mit Matt ein, geht alles in ihrem Leben schief. Bis sie einen Unfall hat und zehn Tage zuvor aufwacht und nichts von dem Chaos passiert ist. Die perfekte Chance alles anders zu machen. Oder?

 

„Wenn gestern unser morgen wäre“ ist ein schöner Roman über Liebe, Leben und Leidenschaft. Es werden Fragen aufgeworfen über das, was uns im Leben wirklich glücklich macht, wann wir Liebe und wann Sicherheit brauchen, wann ein Leben zu schützen ist und wann wir uns trauen sollten zu leben.

Mir hat es gut gefallen wie die Autorin mit diesen Themen umgegangen ist. Von normalen Beziehungsdramen bis hin zum schwierigen Thema Abtreibung formuliert die Autorin passend und auf eine gute Art ihre Gedanken und eine tolle Geschichte.

Grade das Thema Abtreibung eines Kindes mit Down-Syndrom wird nicht oft in Romanen angesprochen. Doch hier werden gut alle Seiten der Geschichte beleuchtet und dem Leser wird keine Meinung aufgedrückt.

Die Hauptfigur Sara hat mir zu Beginn nicht so gut gefallen. Sie war zu spießig, zu sehr in ihren festgefahrenen Bahnen eingespannt und irgendwie oft zickig. Aber dadurch war eine größere Entwicklung von Sara zu erleben. Sie ist mir zum Schluss wirklich sympathisch geworden.

Die restlichen Charaktere sind alle wirklich eigenständig. Das ist mir immer besonders wichtig. Ich kann es nicht leiden, wenn sich Nebenfiguren zu sehr ähneln. Zum Glück war das hier nicht der Fall. Alle Figuren hatten ihren eigenen Wesenszug.

Dazu hat die Autorin einen guten Schreibstil. Man bleibt nirgendwo hängen oder stolpert über merkwürdige Formulierungen. Zwischendurch gibt es immer wieder was zu schmunzeln oder angenehm tiefgründige Gedanken.

Einen einzigen Kritikpunkt habe ich aber trotzdem. Die erste Hälfte des Buchs hat sich für mich leider etwas hingezogen. Da war das Buch ziemlich langatmig und der Funke wollte nicht ganz überspringen. Zum Glück hat die zweite Hälfte das Buch gerettet.

„Wenn gestern unser morgen wäre“ ist eine gute Empfehlung für laue Sommerabende.