Rezension

Wenn du denken kannst, wie ein Serienkiller...

Ich bin die Angst
von Ethan Cross

Bewertet mit 4 Sternen

Der "Anarchist", ein mysteriöser Killer, verbreitet in Chicago Angst und Schrecken. Er trinkt das Blut seiner Opfer, bevor er sie anzündet. Schlimmer noch: Er zwingt sie, ihm dabei unentwegt in die Augen zu schauen. Denn sie sollen sein wahres Gesicht sehen. Nicht das Gesicht des liebevollen Ehemannes und Vaters, das er seit Jahren für seine Familie aufsetzt, sondern das Gesicht des absolut Bösen. Um den Anarchisten zur Strecke zu bringen, muss Marcus Williams von der Shepherd Organization sich ausgerechnet an seinen Todfeind wenden: Francis Ackerman junior, den berüchtigsten Serienkiller der Gegenwart.

Meine Meinung: 
Das Ende des ersten Teils hat ja super Lust auf den zweiten Band gemacht und daher hatte ich auch sehr Bock auf diesen Teil. Ich muss auch sagen, dass mir der zweite Band um einiges besser gefallen hat, einfach weil ich die Story diesmal etwas flüssiger fand. Im ersten Band reihte sich ein unnötiger Mord an den nächsten und alles wirkte irgendwie so zufällig. Hier war mehr Plan in der Geschichte. Die Morde waren gezielt. verfolgten eine bestimmte Idee - einerseits von Ackerman, aber auch von dem neuen Killer, um den es hier in der Geschichte geht. Daher hatte diese Geschichte einfach einen besseren roten Faden und war somit schlüssiger.

In diesem Band erleben wir sogar 3 Handlungsstränge. Natürlich wieder Marcus, der nun in der Shepherd Organisation arbeitet und auf die Jagd nach Serienmördern geht. Marcus ist meiner Meinung nach allerdings der Schwachpunkt in Band 2. Mich hat etwas gestört, dass er sich zu so einem Obergenie entwickelt - das war in Band 1 noch nicht so extrem und zeichnete sich da auch nicht so ab. In Band 2 ist er total der Ermittlerheld und mir irgendwie zu sehr Sherlock-like. Dabei ist er aber leider nicht sonderlich sympathisch und das macht es etwas schwer ihm zu folgen in seinen Erlebnissen - man gönnt es ihm halt irgendwie auch mal, wenn er richtig aufs Maul kriegt :D

Dann erleben wir die Sicht des neuen Killers. Diesmal geht das ganze mehr in die Sektenrichtung, was mir gut gefällt. Der Autor deckt damit in seinen Büchern einfach verschiedene Motive von solchen Killern auf und bedient sich da halt unterschiedlichen Lebensarten der Killer. Das ist echt gelungen und ich "freu" mich auf den nächsten Killer aus der Feder von Ethan Cross. 

Und dann ist da natürlich Ackerman. Er ist wie immer wunderbar blutrünstig, aber man kann als Leser gar nicht anders als ihn zu mögen. Bei allem was er tut, ist er irgendwie so voller Leidenschaft. Das vermisst man halt bei Marcus ein bisschen und daher ist Ackerman immer eine gelungene Abwechslung zum steifen Marcus. Das Ende besteht aus 2 krassen Wendungen. Die eine hatte ich schon etwas länger vermutet, die zweite haut mich total vom Hocker und daher MUSS ich jetzt gleich sofort mit dem dritten Band der Reihe starten :D Ich hoffe der endet nicht auch so fies, weil ich ja noch etwas auf den vierten Band warten muss. 

Fazit: 
Insgesamt war der zweite Band meiner Meinung nach etwas besser als der erste. Die Story hatte einen besseren roten Faden, die Morde unterlagen einem bestimmten Plan und wirkten daher nicht so ziellos. Marcus ist ein bisschen der Schwachpunkt der Geschichte, das er sich zu so einem Obergenie-Sherlock entwickelt, welcher dann aber noch sehr unsympathisch ist. Meiner Meinung kann er ruhig mal öfter eins auf die Nase kriegen :D Ackerman bringt wieder Pepp in die Geschichte und das Ende macht wieder übel Lust auf den nächsten Teil! 4 Sterne!!