Rezension

Wenn du dich entscheiden musst. Folgst du deinem Schicksal oder deinem Herzen?

Unearthly - Dunkle Flammen - Cynthia Hand

Unearthly - Dunkle Flammen
von Cynthia Hand

Bewertet mit 4 Sternen

Clara ist anders als die Mädchen in ihrem Alter. Sie und ihre Familie sind Nephilim, Schutzengel. Und jeder Schutzengel hat eine Bestimmung auf der Erde. So auch Clara, die ihre Aufgabe gerade erst erhalten hat. Sie soll einen Jungen vor einem Waldbrand retten. Mit ihrer Mutter und ihrem Bruder zieht sie nach Wyoming, da der Waldbrand dort stattfinden soll und erfährt auch schnell, wer der Junge ist, ein Schüler namens Christian, den sie retten muss. Doch es kommt nichts, wie es kommen soll und am Ende wird sie sich entscheiden müssen. Zwischen ihrem Schicksal und ihrem Herzen. Zwischen Christian und Tucker.

Ich bin positiv überrascht!!
 
Eigentlich reizen mich Geschichten mit Engeln nicht so wirklich, aber ich hatte mir "Unearthly" schon vor Ewigkeiten ausgeliehen und außerdem konnte ich es gut für eine Challenge verwenden, also hab ich es gelesen. Und es hat sich wider meiner Erwartung gelohnt, denn das Buch überrascht mit einer selten anzutreffenden Idee.

 

Nämlich, dass es ausnahmsweise mal das Mädchen ist, welches die besonderen Fähigkeiten hat und somit viel geheimnisvoller wirkt, als wie sonst der Junge.

Das war wirklich erfrischend und die Autorin hat dies auch sehr gut durchgeführt, da sie keine Sätze à la: "Du verstehst das nicht usw…" verwendet hat, die den Leser, da schon tausende Male gehört, ziemlich nerven.

Auch war es sehr angenehm, dass die Person mit den besonderen Fähigkeiten dies bereits wusste und somit der ganze sonstige Einleitungsteil mit: Was?! Ich bin Engel? Was muss ich denn da machen?" übersprungen werden konnte.

Somit wird auch vieles erklärt und es bleiben nicht ganz so viele Fragen offen. Natürlich gibt es Fragen, aber sonst würde man im Folgeband nichts Neues erfahren können.

Die Handlung ist natürlich nicht die Originellste mit dem Schicksal und dem Bestimmtsein, aber Cynthia Hand ist an diesem Punkt ebenfalls etwas Neues eingefallen, denn die Protagonistin will diese Bestimmung nicht einfach annehmen, wie so viele andere Romanheldinnen das immer tun ("Oh, wir müssen zusammenkommen? Eigentlich stehe ich ja auf einen Anderen, aber na gut."), da sie nicht möchte, dass ihre Aufgabe ihr ganzes Leben bestimmt.
Ob Clara dies letztendlich schafft, möchte ich jetzt aber nicht vorwegnehmen, da ich sonst zu viel verrate.

Clara ist überhaupt eine gelungene Protagonistin. Sie ist bereits am Anfang der Geschichte relativ selbstständig, aber zum Ende hin macht sie eine sehr angenehme Charakterveränderung durch und verliert den größten Teil ihrer kindlichen Naivität.
Sie verhält sich auch fast immer ihrem Alter, 16 Jahre, angemessen.

Die Nebencharaktere konnten mich im Großen und Ganzen auch alle überzeugen, nur Christian war leider das Klischee, was nicht hätte sein müssen.
Natürlich ist er perfekt. Er sieht hammermäßig aus, ist total nett, verständnisvoll und sehr sensibel. Dazu hat er auch noch smaragdgrüne Augen.
Zu allererst habe ich noch nie einen Menschen mit wirklich smaragdgrünen Augen gesehen und zweitens war das wirklich zu viel des Guten.
Da hat mir Tucker viel besser gefallen, der eher praktisch veranlagte Cowboy, der auf seinem Pferd in der Gegend herumreitet und mit dem Clara sich zu Beginn auch überhaupt nicht versteht. Er war sympathisch und authentisch und hat sich absolut realistisch verhalten.

Dazu, dass ich die Charaktere größtenteils so gut leiden konnte, trug gewiss auch der Schreibstil von Frau Hand bei.
Im Gegensatz zu vielen anderen Jugendbuch-Romantasy-Autoren machte sie nicht den Fehler, übertrieben jugendlich klingen zu wollen und so hatte ich ein angenehmes Lesegefühl und hatte nicht das Bedürfnis bei ihr anrufen zu wollen, um ihr mitzuteilen, dass kein vernünftiger Teenager so reden würde.
Auch Streitereien zwischen Clara und ihrer Mutter wirkten immer glaubhaft.

Zum Ende hin wurde es schließlich auch immer spannender, da bald die Zeit für Claras Aufgabe gekommen war und das am Ende gab es dann auch eine unerwartete Überraschung, die zwar viele Fragen offen lässt, somit aber viel Platz für eigene Überlegungen und neugierig auf den zweiten Band macht.

Fazit  

Mit "Unearthly" hatte ich ein paar wirklich sehr unterhaltsame Lesestunden und ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterlesen.
Es war spannend und nicht kurzweilig, das Ende genau richtig.
Die Charaktere waren ebenfalls gut ausgearbeitet, nur wegen des perfekten Christian muss ich Punkte abziehen.
Und somit vergebe sehr gute 4(,5) Sterne mit Tendenz nach oben!

Kommentare

jasimaus123 kommentierte am 23. November 2013 um 16:38

Ich fand den ersten Band auch super, der zweite liegt schon ungedulig wartend endlich gelesen zu werden auf meinem Sub. Bin gespannt wie es weiter geht mit Clara und den beiden Jungs.