Rezension

Wenn Durst regiert

Dry - Jarrod Shusterman, Neal Shusterman

Dry
von Jarrod Shusterman Neal Shusterman

Bewertet mit 5 Sternen

Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr!

Keiner hätte daran geglaubt, dass es wirklich so weit kommt. Doch als Alyssa an einem heißen Tag im Juni den Wasserhahn aufdreht, passiert gar nichts. Auch bei ihren Nachbarn gibt es kein Wasser. Und es heißt nur, dass sich die Bewohner Kaliforniens gedulden sollen. Doch als es nach Tagen noch immer kein Wasser gibt und selbst die letzten Eisvorräte ausverkauft sind, hat keiner mehr Geduld. Denn jetzt geht es ums Überleben!

Bei „Dry“ handelt es sich um einen Einzelband, der in sich abgeschlossen ist. Es wurde nicht von Neal Shusterman alleine geschrieben, sondern zusammen mit seinem Sohn Jarrod.

Für mich ist es nicht das erste Buch, welches ich von Neal Shusterman lese. Bereits mit „Scythe“ konnte er mich begeistern.

Der Schreibstil der Autoren ist sehr gut und flüssig zu lesen. Und Neal Shusterman schafft es wieder einmal, wie kein anderer, dieses Horrorszenario so lebendig werden zu lassen. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass diese Situation eintrifft und für mich war es auch mehr als gut vorstellbar, dass die Menschen dann genau so reagieren, wie sie es im Buch tun.

Sehr gut gefallen hat mir, dass die jeweiligen Kapitel aus unterschiedlichen Sichtweisen geschrieben wurde. So habe ich als Leser immer noch einen Einblick in die Gedanken des jeweiligen Charakters bekommen.

Die einzelnen Charaktere wurden von den Autoren sehr gut dargestellt. Jeder Einzelne davon bekam seine Tiefe und seine eigene Geschichte. Manches blieb im Verborgenen, wurde aber dann zum Ende doch noch aufgedeckt. Dabei finde ich, gab es keinen Hauptcharakter, um den sich die komplette Geschichte gedreht hat. Alle Personen hatten ihre eigene Geschichte, ihren eigenen Weg, der dann zum Teil zu einem gemeinsamen wurde.

Das komplette Buch hindurch war eine unterschwellige Spannung zu spüren, was mir ebenfalls richtig gut gefallen hat. Es braucht nicht durchgehend Action, um das Kopfkino in Schwung zu bringen und das Buch interessant zu halten.

Die Geschichte hat in mir als Leser eine richtig beklemmende Stimmung geschaffen und ich konnte so gut wie jede Reaktion der jeweiligen Person wirklich nachvollziehen. Und immer wieder diese Gedanken im Kopf „Was wäre wenn...“.

Den beiden Autoren ist meiner Meinung nach eine wirklich gute Dystopie gelungen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, deshalb spreche ich eine klare Leseempfehlung aus für jeden, der gerne Dystopien liest, die sehr nah an der Wirklichkeit sind. Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen.