Rezension

Wenn einer stirbt

Weil du bei mir bist
von Anna McPartlin

Bewertet mit 4 Sternen

Es ist die ganz große Liebe. Emma und John sind ein Paar. Sie kennen sich seit Jahren und sind auch schon lange zusammen. Aber urplötzlich ist Emma allein. John hat bei einem schweren Verkehrsunfall sein Leben verloren und Emma gibt sich die Schuld. Sie kämpft schwer mit ihrer Schuld, kann es nicht fassen, dass sie nun allein ist.
Aber ihre Freunde lassen nicht zu, dass sie sich in ihren Schmerz verkriecht...

Es dauert lange, bis Emma halbwegs realisieren kann, dass der Unfall ein Unfall war und sie keinerlei Schuld hatte. Sie vergräbt sich, lässt niemanden an sich heran. 
Aber sie hat Freunde, die auf sie bauen, die sie wieder aufrichten. Sean, Clodagh, Anne, Richard und auch ihr Bruder Noel helfen ihr, so gut es geht. Während Emmas Welt still zu stehen scheint, geht das der anderen Protagonisten weiter. Sie versuchen, Emma mit in ihr Leben einzubeziehen.
Ganz langsam kommt diese aus ihrem Schneckenhaus heraus und nimmt ihre Umwelt wieder wahr.
Emma fühlt sich gut und geborgen im Kreis ihrer Freunde und weiß, dass diese immer ein offenes Ohr haben. Aber so langsam scheint der Kreis auseinander zu brechen, durch Umzug oder einem auswärts liegenden Arbeitsort. Sie hat Angst, ihre Freunde zu verlieren, aber durch Mails und Telefon gehen die Kontakte nicht verloren.

Emma beginnt wieder zu leben und am Leben teilzuhaben, aber John ist nie weit weg. Noch immer geistert er durch ihre Gedanken und scheint immer nah zu sein.

Das Buch handelt von Trauer, Freude, Freundschaft, Liebe und Kameradschaft. Wer Freunde hat und sich mit ihnen versteht, kann alles meistern. Er ist nicht allein und kann irgendwann nach einem Schicksalschlag wieder nach vorn sehen.

So erlebt man als Leser mit, wie Emma sich weiterentwickelt, nachdem ihr ihre große Liebe John genommen wurde.
Man trauert mit ihr, begeht mit ihr den Alltag, ist auf ihrer Arbeit in der Schule dabei, trifft sich mit ihr mit Freunden, lacht und weint gemeinsam mit ihr.
Aber auch bei den sentimentalen Stunden begleitet man sie und freut sich mit ihr, als ihr bewusst wird, dass sie wieder lieben kann.

Obwohl mir anfangs ihre Trauerphase ein wenig zu ausgedehnt erschien, habe ich sie bei ihrer Auferstehung gern begleitet.
Es ist ein Buch, das nicht nur unterhält, sondern das auch einen nachdenklich zurücklässt.