Rezension

Wenn Graffiti lebendig werden...

Stadt der tanzenden Schatten - Daniel J. Older

Stadt der tanzenden Schatten
von Daniel J. Older

Endlich Sommer. Sierra freut sich auf entspannte Tage mit ihren Freunden und auf ihr erstes großes Kunstprojekt: ein Drachen-Wandbild. Doch als bei einer Party ein Toter auf sie zustolpert, ihr Großvater plötzlich wirres Zeug redet und eins der Porträts an Brooklyns Häuserwänden Tränen weint, ist klar, dass diese Ferien alles andere als entspannt werden. Durch den Sprayer Robbie erfährt Sierra auch warum: Sie gehört zur geheimen Zunft der »Shadowshaper«, d.h. sie kann mit den Geistern ihrer Ahnen Bilder zum Leben erwecken. Aber jemand hat es auf Leute wie sie abgesehen!

GANZE REZENSION: http://annasalvatoresbuchblog.blogspot.de/2017/06/wenn-graffiti-lebendin...

MEINUNG

Schnell startet man in die Geschichte.
Zuerst einmal wird man beinahe mit einer Flut an Namen und Personen ertränkt, hier ein Onkel, da eine Freundin, hier noch ein Freund der Familie.
Puh. Zudem ist Sierra Teil einer lateinamerikanischen Familie, sodass die Namen für mich persönlich zumindest nicht so vertraut sind.
Auch im Laufe der Geschichte kommen noch mehr dazu, was ich einfach teilweise zu viel fand. Aber nun gut, irgendwann gewöhnt man sich daran, hat auch eine ungefähre Vorstellung davon, wer wer ist. Es gab eben reichlich Nebencharaktere.

Dann mal zur Handlung:
Es wurde nie langweilig. Es herrscht ein sehr hohes Tempo, was ich in der Regel gut finde. Hier war es mir schon zu schnell, denn man kommt nie zur Ruhe.
Hier erfährt man das, dort muss man wieder wegrennen, dann lernt man noch diese Person kennen - etwas Ruhe wäre schön gewesen.
Nichtsdestotrotz herrschte Spannung, die Suche nach dem/den Antagonisten sorgte immer wieder für Spannungshöhepunkte. Ich habe das Buch praktisch am Stück gelesen.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, die Kapitellänge angenehm kurz gehalten. Flüssig springt man von Kapitel zu Kapitel.

Die Fantasy-Elemente sind originell und toll ausgearbeitet. Mit dem Rithmatisten lag ich gar nicht mal so falsch.
Denn die Schattenbildner hauchen ihren Zeichnungen Leben ein... Teilweise wird es etwas komplexer, vor allem als es um eine gewisse Lucera geht, doch ich bin immer mitgekommen. Auch zombieähnliche Phänomene gibt es, und New York als Kulisse passte sehr gut, z.B. Coney Island oder die Viertel.

Wie gesagt gab es viele Personen.
Sierra ist eine wunderbare Protagonistin. Denn nicht nur die Entdeckung um ihre Kräfte steht im Mittelpunkt; Auch Rassismus und Unsicherheiten kommen zum Tragen und wurden meiner Meinung nach gut dargestellt.
Auch Robbie, Bennie & Co. sind angenehme Charaktere, auch Familiendrama bereichert die Geschichte.

Der Showdown war nochmal sehr spannend, das Ende fühlte sich für mich abgeschlossen an. Auf GoodReads jedoch habe ich gesehen, dass wohl eine Trilogie daraus wird, Band 2 erschien schon im Original.
Ich hätte mich gefreut mal wieder einen guten Einzelband gelesen zu haben, aber den Fortsetzungen wäre ich keinesfalls abgeneigt.

FAZIT
Bis auf das mir zu hohe Tempo und die Masse an Charakteren eine spannende Geschichte mit recht neuartigen Fantasy-Elementen.
Eine tolle, toughe Protagonistin und ein flüssiger Schreibstil.
Empfehlung!

- 4 von 5 Feenfaltern -

 

Vielen Dank an den Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar!

© Anna Salvatore's Bücherreich