Rezension

Wenn Literatur zur Besessenheit wird....

Finderlohn
von Stephen King

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt / Klappentext:

John Rothstein hat in den Sechzigern drei berühmte Romane veröffentlicht, seither aber nichts mehr. Morris Bellamy, ein psychopathischer Verehrer, ermordet den Autor aus Wut über dessen "Verrat". Seine Beute besteht aus einer großen Menge Geld und einer wahren Fundgrube an Notizbüchern, die auch unveröffentlichte Romane enthalten. Bellamy vergräbt vorerst alles - und wandert dummerweise für ein völlig anderes Verbrechen in den Knast. Jahre später stößt der Junge Peter Saubers auf den "Schatz". Nach seiner Haftentlassung kommt Bellamy dem ahnungslosen Peter auf die Spur und macht Jagd auf ihn. Kann Bill Hodges, den wir als Detective a. D. aus Mr. Mercedes kennen, den Wahnsinnigen stoppen?

Meine Meinung:

Nach Mr. Mercedes hat Stephen King nun einen weiteren Thriller um den Ermittler Bill Hodges geschaffen. Es handelt sich nicht um eine Fortsetzung, aber einige Personen trifft man hier wieder. Holly ist nun die Assistentin von Hodges und der junge Peter Saubers ist der Sohn eines schwerverletzten Opfers vom Mr.-Mercedes-Attentat.

Die Story ist interessant und gut konstruiert: Morris Bellamy ist geradezu besessen von einer Romanfigur und ermordet den Autor dieser Bücher, damit er an seinen Nachlass kommt, in der Hoffnung, dass er noch weitere Bücher geschrieben hat. Dabei geht King auf die Inhalte dieser Romane ein und es wird klar, welche große Vorbidlfunktion diese fiktive Figur für den Täter hat. Dieser vergräbt seine Beute, kommt für eine andere Tat ins Gefängnis und Jahrzehnte später findet Peter diesen "Schatz" zufällig.

Außer den hinterlassenen Büchern ist auch eine beträchtliche Geldsumme in dem Koffer mit den Büchern, welche Peter dazu verwendet, seine Familie zu unterstützen, die wegen der Arbeitslosigkeit seines Vaters in großen Schwierigkeiten ist. Als das Geld verbraucht ist, versucht er, die unveröffentlichten Bücher zu verkaufen. Morris Bellamy wird aus dem Gefängnis entlassen und will seinen "Schatz" ausgraben, der aber nicht mehr an seinem ursprünglichen Platz zu finden ist.

Und ab da nimmt die Handlung dann richtig Fahrt auf und wird immer spannender. Die Personen sind glaubwürdig, die Story hat für mich keine Schwächen, sondern ist stets logisch aufgebaut. Und obwohl es nicht so durchgehend spannend ist wie der Vorgänger "Mr. Mercedes", hat es aufgrund des Plots seinen eigenen, packenden Reiz.

Als Nebenschauplatz besucht der Ermittler Bill Hodges den Killer aus "Mr. Mercedes" im Krankenhaus, wo er wegen einer irreparablen Hirnverletzung seit seinem Attentat verweilt. Bill versucht herauszufinden, wie es um ihn steht, ob er wirklich so geschädigt ist oder nur simuliert. Und das bleibt dann schließlich weiterhin offen, am Ende geradezu etwas mysteriös. Man darf also hoffen, dass die Story um "Mr. Mercedes" noch weitergehen wird.

Für mich insgesamt ein sehr solider und packender Thriller, der vor allem kein Abklatsch des ersten Teils ist, sondern eine ganz eigene, neue Story zu bieten hat. Wie die meisten Stephen-King-Bücher leider viel zu schnell ausgelesen. Also ich freue mich schon auf einen weiteren Teil dieser Reihe mit Bill Hodges!

 

 

 

 

 

 

 

Kommentare

yvy kommentierte am 28. Oktober 2015 um 20:17

Schöne Rezi und wie ich gerade festgestellt habe, haben wir fast die gleiche Überschrift gewählt. Wow. Das ist creepy. Ich habe nämlich vorher keine Rezi gelesen.

Sorry. ;)

UJac kommentierte am 29. Oktober 2015 um 00:17

Hihi.... witzig! "Zwei Doofe, ein Gedanke", was? Haha... :-))

yvy kommentierte am 29. Oktober 2015 um 11:42

Aber echt. ;DDDD

Zumindest war die Message von King scheinbar eindeutig für uns.