Rezension

Wenn man den Gärtner zum Bock macht, obwohl es der Butler war

Das Jahr, das zwei Sekunden brauchte - Rachel Joyce

Das Jahr, das zwei Sekunden brauchte
von Rachel Joyce

Bewertet mit 5 Sternen

Dem Jahr 1972 fehlen 2 Sekunden, um die Zeit der Erdbewegung wieder anzugleichen. Doch was kann alles passieren, wenn die Menschheit beginnt, einfach 2 Sekunden hinzufügen? Und wann wird es passieren oder geschieht dies einfach heimlich? James und Byron sind 11 Jahre alt, als Byrons bester Freund James ihm davon berichtet. Als Byrons Mutter in der Digby Road an einem nebeligen Morgen ein Mädchen anfährt, ohne es zu merken, ist für Byron klar, dass die in dem Moment zugefügten Sekunden an allem Schuld sind. Er versucht den Unfall zu vergessen und fragt sich, ob seine Mutter wirklich nichts bemerkt hat. Doch erst, als seine Mutter von ihm erfährt, was geschehen ist, weiß er, was 2 Sekunden alles Anrichten können.

Rachel Joyce beschreibt einfühlsam und gleichzeitig brutal, wie 2 Sekunden 2 Leben, 40 Jahre und eine Freundschaft verändern können. Ihr Schreibstil lässt trotz der ganzen Tragik in der Geschichte, alles so seicht erscheinen. Niemand wird aufgrund seiner Taten verurteilt, es ist einfach alles, wie es ist. Und trotzdem versteht sie es mit ihrem Stil, die Leute zum Mitfühlen, Bangen und Mitfiebern zu bringen. Dieses Buch steckt voller Spannung, ohne ein Krimi zu sein und kommt ohne Action aus. Es bietet viele Überraschungen für den Leser und kann ihn am Ende auch zu dem "Was wäre passiert, wenn ..."- Spiel verleiten.

Wenn dieses Buch ein Krimi wäre, so würde man den Gärtner zum Bock machen, obwohl es der Butler war. Ich spreche euch damit eine klare Leseempfehlung aus!

Kommentare

sphere kommentierte am 20. November 2013 um 12:48

Kurz und prägnant, eine gute Rezension! (zu einem wunderbaren Buch)