Rezension

Wenn man vergeblich einen roten Faden sucht

Whitefeather (Legende der Schwingen 1) - K. T. Meadows

Whitefeather (Legende der Schwingen 1)
von K. T. Meadows

Bewertet mit 2 Sternen

Als Teenager habe ich eine ganze Menge Romane über Engel gesehen. Das waren so viele, dass ich mal ein paar Jahre mit solchen Geschichten pausieren musste. Somit war „Whitefeather“ seit langer Zeit noch einmal ein Fantasybuch mit Engeln. Leider hat dieses Buch nicht dafür gesorgt, dass ich so bald noch weitere Geschichten über solche geflügelten Wesen lesen werde.

Vom Grundkonflikt her klang das Buch nach einer klassischen Geschichte zwischen Gut und Böse. Die junge Liz steht kurz davor ihre Engelsflügel zu erhalten und muss sich damit entscheiden zu welcher Seite sie gehören möchte. Ihr Kopf rät ihr zu der guten Seite, aber ihr Herz gehört jemanden von dem schwarzgeflügelten Volk. So wurde das Buch zumindest mit dem Klappentext beworben und auf diese Geschichte hatte ich mich auch eingelassen. Der Konflikt ist jedoch nach einigen wenigen Kapiteln schon gelöst und ich habe danach den weiteren rote Faden gesucht. Interessant ist hier nur, dass dargestellt wird, dass die Grenze zwischen Gut und Böse nicht immer ganz trendscharf ist.

Etwa die Hälfte des Buches habe ich danach gelesen, ohne zu wissen, worauf die Geschichte eigentlich hinauslaufen soll. Wäre die Handlung besonders spannend gewesen, dann hätte es mich wahrscheinlich nicht sonderlich gestört, aber ich hatte eher das Gefühl, dass hier viele alltägliche Situationen beschrieben werden und die Geschichte so vor sich hin tröpfelt.

Als ich halbwegs den roten Faden gefunden hatte, habe ich auf ein großes Finale gewartet, aber auch dies lies zu wünschen übrig. Es gab zwar ein paar kleine Überraschungen, aber diese wurden mit so vielen Hinweisen vorher angedeutet, dass es eher ein kleiner aha-Effekt war. Auch wenn das Buch nicht in sich abgeschlossen ist, gibt es wenig was mich dazu bewegen würde eine Fortsetzung zu lesen.

Das Buch ist insgesamt nett geschrieben, aber besonders fesselnd war die Handlung nicht. Auch die Charaktere sind wenig vielseitig und tiefgründig beschrieben, sodass auch diese nicht zum Weiterlesen motivieren. Wahrscheinlich gibt es auch wieder ausgesprochen gute Engelgeschichten, aber ich bleibe dem geflügelten Volk weiterhin erst einmal fern.