Rezension

Wenn nur die Dreiecksbeziehung nicht wäre...

Chroniken der Unterwelt 02. City of Ashes - Cassandra Clare

Chroniken der Unterwelt 02. City of Ashes
von Cassandra Clare

Bewertet mit 3.5 Sternen

Auch der zweite Teil der "Chroniken der Unterwelt" gefällt mir sechs Jahre später immer noch, aber ich muss doch Abstriche machen. Einige Entwicklungen haben mich genervt.

Gut gefallen hat mir die eigentliche Handlung - der Kampf gegen Valentin und sein Plan, eine Armee von Kriegern zu kontrollieren, um seine Ziele zu erreichen. Dass er bereit war, seine eigenen Kinder dafür zu benutzen oder zu opfern, je nachdem, was sich gerade anbot, hat gezeigt, dass er skrupellos ist und ernst genommen werden muss; hatte man zuvor vielleicht noch geglaubt, Jace und Clary seien eventuelle Schwachstellen, wurde dieser Gedanke hier zerstört. Als Bösewicht gefällt er mir wirklich gut, gerade, weil er intelligent ist und eine reale Bedrohung darstellt. Gerade der 'Endkampf' des Buches war sehr spannend und ich mochte, wie Clarys besondere Begabung sich auswirkte.

Dass nun bekannt ist, dass Valentin sein Vater ist, hatte natürlich Konsequenzen für Jace. Dieser Aspekt hat mir nicht unbedingt gefallen; ich verstehe, dass man verunsichert und eventuell auch misstrauisch ist, gerade, da Valentin selbst ein Meister des Versteckspiels und der Manipulation ist, aber es war trotzdem schwierig zu lesen, dass an Jace mehr oder weniger ein Exempel statuiert werden sollte. Dennoch gab es hier einige sehr emotionale Szenen und gute Wendungen, an die ich mich so gar nicht mehr erinnern konnte.

Gar nicht gefallen hat mir die Dreiecksgeschichte zwischen Jace/Clary/Simon, obwohl die Auflösung recht gelungen war. Diese "Inzest-Geschichte" hat mich schon beim ersten Lesen nicht überwältigt und beim zweiten Durchgang war das nicht unbedingt besser, vor allem, wenn man weiß, wie alles ausgehen wird... das Dilemma der Figuren wurde sehr gut dargestellt und die Autorin ist damit glaubwürdig umgegangen, aber dieser Aspekt hat mich trotzdem nicht begeistert. Und Simon tat mir leid, auch wenn er sich teilweise nicht gerade sympathisch verhalten hat. Das Hin und Her war ziemlich ermüdend.

Insgesamt würde ich (statt wie damals 4 Sterne) "nur" 3,5/5 Sternen vergeben. Es gab einige gute Wendungen (ich konnte mich nicht an alle erinnern) und die Handlung um Valentin waren interessant und durchaus spannend, vor allem gegen Ende. Die romantischen Verwicklungen in Bezug auf die Dreiecksgeschichte haben mich aber nur genervt.