Rezension

Wenn nur die Dreiecksbeziehung nicht wäre...

Chroniken der Schattenjäger 02. Clockwork Prince - Cassandra Clare

Chroniken der Schattenjäger 02. Clockwork Prince
von Cassandra Clare

Bewertet mit 4 Sternen

Enthält eventuell Spoiler für Band 1

"Clockwork Prince" ist eine gelungene Fortsetzung. Die Geschichte ist nach wie vor spannend und wendungsreich, die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet und wir erfahren auch einiges mehr über sie und ihre Hintergründe - vor allem in Bezug auf Will, der mir in diesem Band definitiv um einiges mehr als zuvor ans Herz gewachsen ist. Offene Fragen werden gelöst, nur um gleich neue aufzuwerfen. Kurz, der zweite Band der Trilogie war wirklich gut... bis auf eine Sache.
Wer mich und meinen Geschmack kennt, weiß jetzt natürlich, was kommen wird: die Dreiecksbeziehung. Nach der Lektüre von "Clockwork Angel" war mir fast klar, dass die Geschichte sich in diese Richtung entwickeln würde, und leider hatte ich recht. Es ist mir relativ egal, mit wem Tessa am Ende zusammen kommen wird, da ich sowohl Will als auch Jem sehr gerne mag und beide (auf verschiedene Art) gut zu ihr passen, aber... wieso war es nötig? Für mich ist es nur ein ziemlich billiges Mittel, um 'Spannung' in die Romanze zu bringen, obwohl es dafür wirklich andere Methoden gibt. So werden doch nur alle verletzt und gerade die enge Verbindung zwischen den beiden Jungen wird darunter leiden, ob sie es wollen oder nicht. Jemand wird am Ende unglücklich sein und das will ich wirklich nicht. Leider bezweifle ich aber, dass meine ideale Lösung des Dilemmas - eine polygame Beziehung zwischen allen dreien - zustande kommen wird.
Gerade in der zweiten Hälfte des Buches stand dieses Hin und Her mir persönlich zu sehr im Vordergrund, weshalb ich bei meiner Bewertung einen halben Stern abgezogen habe.
Von diesem Kritikpunkt abgesehen hat mir "Clockwork Prince" sehr gut gefallen. Die Geschichte war spannend, emotional und stellenweise auch sehr unterhaltsam - es war alles dabei. Besonders toll fand ich aber, dass die Nebenfiguren sehr viel Raum bekommen haben. Magnus ist ja sowieso mein absoluter Liebling aus der kompletten Reihe, aber auch Henry ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich war froh, dass ihre Gefühle und Handlungen näher beleuchtet wurden.
Auch die Fortsetzung des Konflikts mit dem Magister war in meinen Augen gelungen und ich bin neugierig, was genau er eigentlich plant und was nun passieren wird.
Den dritten und letzten Teil der Reihe werde ich gleich beginnen. Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie alles endet.