Rezension

Wenn Okkultismus auf die Realität trifft

Die Falkenburg Chroniken: Der Entdecker
von André Milewski

Bewertet mit 5 Sternen

Howard Carter darf seine Grabung zu Ende bringen. Und Carl von Falkenburg wird ihm dabei zur Seite stehen, und das obwohl er eine eigene Grabungsleitung in Achetaton erhalten hat. Doch schließlich taucht jetzt auch sein Zwillingsbruder Richard auf, dem er diese Leitung für die Zeit im Tal der Könige übertragen kann. Doch was verbindet Richard mit eben jenem von Steinheim, dem Carl den Familiensitz verkauft hat? Und was will dieser in Ägypten? Was haben die alten Tontafeln, die in Achetaton gefunden wurden mit all den plötzlichen Vorfällen um den Fluch des Pharao der Carter Expedition zu tun?

„…’Aber was halten sie von meiner Theorie?‘
‚Oh, das sage ich Ihnen gerne.‘ Carl riss sich los. ‚Sie ist kompletter Blödsinn.‘ Dann ging er verärgert weiter.“ S. 262

Wie man sieht, wird die Handlung dieses Mal wesentlich mystischer und fantastischer. Die Carter-Grabung mit ihrem „Fluch“ dient als umfassender Rahmen, während sich das Geschehen jetzt mehr auf die beiden Brüder Carl und Richard und ihre Auseinandersetzung mit Graf von Steinheim konzentriert. Was ich absolut super finde, da trotz allem mystischen und leicht okkulten Elementen, die ja auch wunderbar in die Goldenen 20er passen, immer der reale historische Kontext greifbar bleibt. Sei es – wenn auch etwas verfremdet – die Darstellung der Auseinandersetzung der traditionellen europäischen Grabungsgewohnheiten mit dem aufstrebenden ägyptischen Nationalbewußtsein, als auch die ganz am Ende anklingende okkulte Bewegung der aufstrebenden NSDAP in Deutschland. Was mich auf einen tollen abschließenden dritten Band hoffen lässt, der ja auch bereits erschienen ist.

Mein Fazit:
Unbedingt lesen! Das Buch lohnt sich wirklich und wird allen Lesern, die historische Genre, vor allem um die Ägyptologie mögen wirklich gefallen, vor allem dann, wenn sie auch ein gutes Quäntchen Fantastik zu schätzen wissen.