Rezension

Wenn selbst der Schokokuchen nicht mehr gegen Liebeskummer hilft

Zartbitterherzen - Hanna Linzee

Zartbitterherzen
von Hanna Linzee

Bewertet mit 4 Sternen

Ein unterhaltsamer Liebesroman

Rosa Simon ist am Boden zerstört. Ihr Mann Sven verlässt sie plötzlich nach 26 Jahren Ehe, weil eine andere Frau ein Kind von ihm bekommt. Die 46-Jährige fällt in ein tiefes Loch. Im „Café Claire“ in Düsseldorf, das ihr bester Freund Tom betreibt, gelingt es ihr schließlich, den Liebeskummer ein wenig zu vergessen. Beim Backen von köstlichen Kuchen und im Kreise alter und neuer Freunde schöpft sie neuen Lebensmut. Der Kontakt mit dem Schriftsteller Jacob Maybach (49) tut ihr gut. Doch ein neuerlicher Schock reißt die alte Wunde wieder auf und lässt Rosa eine fatale Entscheidung treffen… 

„Zartbitterherzen“ ist ein unterhaltsamer Liebesroman von Hanna Linzee.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 50 kurzen Kapiteln, eingerahmt von einem Pro- und einem Epilog. Erzählt wird aus der Sicht von Rosa. Mit Ausnahme des Prologs läuft die Handlung chronologisch ab. Dieser Aufbau funktioniert gut.

Der Schreibstil ist locker, anschaulich und angenehm. Viel wörtliche Rede lässt das Erzählte lebhaft wirken. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. 

Rosa steht im Mittelpunkt der Geschichte. Sie war mir von Beginn an sehr sympathisch. Auch die übrigen Charaktere werden liebevoll dargestellt und wirken authentisch. Sie werden in vielen Grautönen beschrieben und kommen daher keineswegs eindimensional rüber. Klischeehafte Figuren tauchen im Roman kaum auf. 

Die Handlung ist schlüssig, das Verhalten der Charaktere gut nachvollziehbar. Im Verlauf des Romans gibt es mehrere Wendungen und Enthüllungen, was die Lektüre unterhaltsam und kurzweilig macht. Gut gefallen haben mir auch die leicht fantastisch anmutenden Elemente. Lediglich zum Ende hin gleitet die Geschichte etwas ins Unrealistische ab.

Die Themen Liebe und Freundschaft nehmen breiten Raum ein. Darüber hinaus geht es um Trauer und Verluste. Dadurch konnte mich der Roman berühren. Dennoch ist die Geschichte nicht zu düster, denn neben den ernsten Momenten sind immer wieder humorvollen Passagen eingestreut.

Ein schönes Extra auf den letzten Seiten des Buches sind die Kuchen- und Keksrezepte, die einen Bezug zur Geschichte haben. Sie verlocken zum Nachbacken. 

Sehr ansprechend ist das hübsche Cover, dessen Herzthema auch bei der Innengestaltung aufgegriffen wird, was mir gut gefällt. Der Titel des Romans ist treffend gewählt.

Mein Fazit:
„Zartbitterherzen“  von Hanna Linzee ist ein fantasievoller und herzerwärmender Roman, bei dem vor allem Romantikfans voll auf ihre Kosten kommen. Die Geschichte hat mir schöne Lesestunden beschert.